Nachhaltige Architektur Algen sind auf dem Vormarsch in unsere Städte
Lebende Architektur
Pasquero forscht noch nach weiteren Möglichkeiten, um auch andere lebende Organismen in ihre nachhaltigen Designs und Konstruktionen zu integrieren. So hat sie zum Beispiel schon Spinnenseide eingesetzt, eine Faser, die ebenso reißfest ist und eine ähnliche Dichte aufweist wie rostfreier Stahl, bei deutlich verbesserter Umweltfreundlichkeit. Pasquero und ihr Forschungsteam haben untersucht, wie die asiatische Vogelspinne ihr Netz spinnt. Dann programmierten sie die Verhaltensweisen und die Produktion der Seide in eine 3D-Druck-Struktur mit der Bezeichnung „XenoDerma“, die vor Kurzem im Veranstaltungszentrum Centre Pompidou in Paris ausgestellt wurde. In Zukunft könnte die programmierte Spinnenseide für die Entwicklung von architektonischen 3D-Druck-Strukturen verwendet werden, die als Biosensoren auf externe Reize wie Witterung und Verkehr reagieren können.
XenoDerma bei der Ausstellung im Centre Pompidou: Funktionelles Design an die Natur angelehnt
Pasquero erinnert gern an die die berühmten Worte von Le Corbusier, dem wegweisenden französischen Architekten der Moderne: „Ein Haus ist eine Maschine, in der man leben kann.“ Pasquero will das Konzept des funktionellen Designs noch einen Schritt weiter führen. „Wir wollen den Wandel von der ,Maschine zum Leben' zur ,lebenden Maschine' vollziehen", sagt sie. „Damit Bauten zu einer lebendigen Architektur werden.“