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Thomas Wiedenmann über nachhaltiges Investieren „Die Anforderungen an Berater steigen“

Thomas Wiedenmann, Amundi Asset Management.
Thomas Wiedenmann kümmert sich bei Amundi um das ETF-Geschäft. | Foto: Amundi Asset Management

DAS INVESTMENT: Herr Wiedenmann, was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie?

Thomas Wiedenmann: Nachhaltigkeit bedeutet für mich, dass wir so leben und wirtschaften, dass nachkommende Generationen nicht ihrer Lebensgrundlage beraubt werden. Wenn es um die konkrete Umsetzung geht, sind die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen ein sinnvoller Kompass für eine Welt, die Wohlstand für alle bietet und in der wir weitsichtig mit den Ressourcen unseres Planeten umgehen.

Sollte es in der Finanzbranche eine allgemeine Definition von Nachhaltigkeit geben?

Wiedenmann: Nachhaltigkeit hat viele Facetten und ist stark von Wertvorstellungen geprägt. Daher gibt es die eine Definition von Nachhaltigkeit nicht. Ich glaube, dass es sie auch gar nicht geben muss. Wichtiger ist, dass es für möglichst viele Menschen passende Lösungen gibt – und das ist durchaus der Fall.

Was brauchen ETFs Ihrer Meinung nach, um wirklich grün zu sein?

Wiedenmann: Beim nachhaltigen Investieren sollten Anleger zunächst für sich klären, welche Strategie sie verfolgen wollen. Möchte ein Anleger beispielsweise auf einen Index setzen, der hohe Standards anlegt und viele Unternehmen ausschließt? Oder möchte er auch in Unternehmen aus schwierigen Branchen investieren, die auf einem guten Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit sind? Oder möchte er gezielt in Low-Carbon-Fonds, Klimastrategien oder einzelne Themen wie regenerative Energie, Wasser, Mobilität oder Gleichstellung investieren? Alle Ziele haben eine Existenzberechtigung und für alle gibt es entsprechende ETFs. Die Produktvielfalt bringt natürlich höhere Anforderungen für Berater mit sich. Ich begrüße deshalb die Bestimmungen von Mifid II, denen zufolge Berater die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden aktiv abfragen müssen.

 

 

Wie beliebt sind grüne ETFs im Moment?

Wiedenmann: 2021 entfielen in Europa rund 54 Prozent der Mittelzuflüsse auf ESG-ETFs. Auch in der aktuell schwierigen Börsenphase fließen ESG-ETFs in Europa weiter viel Geld zu. Wir sehen also einen starken Trend hin zu nachhaltigen ETFs.*

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Welcher Anlegertyp investiert typischerweise in Nachhaltigkeits-ETFs?

Wiedenmann: Es gibt eine klare Neuausrichtung auf Klima-Investments bei allen Anlegern.

Wann hat Amundi den ersten ESG-ETF aufgelegt?

Wiedenmann: Amundi hat bereits 2014 mit MSCI und zwei institutionellen Investoren Low-Carbon-Indizes entwickelt und die sogenannte Low-Carbon-Leaders-ETF-Familie lanciert.

Wie viele nachhaltige ETFs hat Amundi aktuell im Angebot?

Wiedenmann: Wir bieten 80 ESG- und Klima-ETFs mit einem Anlagevolumen von 40 Milliarden Euro an. Insgesamt verwaltet Amundi ETF, Indexing & Smart Beta international 284 Milliarden Euro.**

*Stand: Ende August 2022
**Stand: 30. Juni 2022 


Thomas Wiedenmann ist Vertriebsleiter ETF, Indexing & Smart Beta für Deutschland, Österreich und Osteuropa bei Amundi.

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