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Auf grün getrimmt So bauen Asset Manager nachhaltige ETFs

Von Aktualisiert am in AnalysenLesedauer: 7 Minuten
Graffiti mit Kind, Pflanzen und Windrad.
Graffiti mit Kind, Pflanzen und Windrad: Nachhaltige ETFs liegen im Trend. | Foto: Imago Images / Steinach

Kaum ein Begriff ist so schnell zum international diskutierten Schlagwort geworden wie Nachhaltigkeit. Vor einigen Jahrhunderten nutzten Menschen ihn spezifisch. Der königlich-polnische und kurfürstlich-sächsische Kammer- und Berg rat Hans Carl von Carlowitz sprach im Jahr 1713 in seinem Werk „Sylvicultura Oeconomica“ beispielsweise in Zusammenhang mit der Nutzung von Holz über Nachhaltigkeit. Heute greifen Menschen inflationär auf den Begriff zurück, unter anderem auch im Hinblick auf Essen, Reisen und Beziehungen. Dabei könnten sie folgende Definition im Hinterkopf haben: Nachhaltigkeit ist Entwicklung in Einklang mit den Grenzen unseres Planeten – und zwar in allen Lebensbereichen, auch in der Ökonomie.

Was kann die Wirtschaft nun aber tun, um zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen? Für Matthias Kopp, Leiter Sustainable Finance der Umweltschutzorganisation WWF Deutschland, ist unter anderem die Ausrichtung von Geschäftsmodellen am Zwei-Grad- und Biodiversitätsziel ausschlaggebend. Unternehmen sollen dem Nachhaltigkeitsexperten zufolge unbedingt Geschäftsfelder meiden, die wie der Kohlebergbau oder die Mineralölexploration umweltschädlich, nicht transformierbar oder hinsichtlich der Einhaltung von Menschenrechten moralisch nicht akzeptabel sind. „Nachhaltigkeit ist letztendlich der Beitrag zur erforderlichen Transformation“, sagt Kopp.

So denken augenscheinlich auch viele Anleger – vor allem in jüngeren Jahren. Einer aktuellen Umfrage des Versicherers Swiss Life Deutschland zufolge spielt das Thema Nachhaltigkeit bei 42 Prozent der Menschen, die zur Generation Y gehören, und der Hälfte der Menschen der Generation Z bei Finanzanlagen eine wichtige Rolle. Ein Viertel der Generation Z und 18 Prozent der Generation Y haben demnach bereits eine nachhaltige Geldanlage abgeschlossen. 41 Prozent der Generationen können sich der Umfrage zufolge vorstellen, ein entsprechendes Finanzprodukt zu kaufen. Bei gleicher Rendite und Sicherheit würden mehr als zwei Drittel der ab 1980 Geborenen nachhaltige Finanzanlagen vorziehen. Auf Rendite verzichten würde jedoch nur knapp ein Drittel. „Finanzberater haben also die wichtige Aufgabe, Angebote zu finden, die dem Wunsch nach Rendite und Nachhaltigkeit gleichermaßen gerecht werden“, sagt Swiss-Life-CEO Jörg Arnold. Andreas Enke vom Vermögensverwalter Geneon vertritt die gleiche Meinung: „Es ist wichtig, Anlegern zu vermitteln, dass nachhaltige Investments keine Renditenachteile mit sich bringen. Sind Investoren davon überzeugt, legen sie auch nachhaltig an.“

Der Beratungsbedarf für nachhaltige Anlageprodukte ist also vorhanden – und dürfte unter anderem bei ETFs weiter steigen. 91 Prozent der Profi-Anleger erwarten ein weiteres Wachstum passiver Fonds mit ESG-Bezug. Das geht aus einer im Juni veröffentlichten Umfrage von BNP Paribas Asset Management hervor, in der die Fondsgesellschaft 250 Investmentmanager von Versicherungen, Pensionsfonds, Vermögensverwaltern und Wealth Managern in Frankreich, Deutschland, Italien, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich befragt hat. David Wenicker geht ebenfalls davon aus, dass nachhaltige ETFs am Investmentmarkt weiter an Bedeutung gewinnen. „Sowohl institutionelle als auch private Anleger setzen nachhaltige ETFs ein. Wir beobachten ein exponentielles Wachstum“, sagt der Leiter iShares & Wealth für Deutschland der Anlagegesellschaft Blackrock.

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