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Nachhaltige ETFs immer gefragter Stärkeres Wachstum als der breite Markt

Wer sich bewegt, kommt weiter: Binnen zehn Jahren hat sich die Zahl der nachhaltigen ETFs, die globale Indizes nachbilden, von 35 auf mehr als 300 erhöht.
Wer sich bewegt, kommt weiter: Binnen zehn Jahren hat sich die Zahl der nachhaltigen ETFs, die globale Indizes nachbilden, von 35 auf mehr als 300 erhöht. | Foto: imago images / Jochen Tack

Der Anteil von Indexprodukten am Markt für nachhaltige Fonds hat sich innerhalb von vier Jahren verdoppelt: Von 7 Prozent im Jahr 2015 ging es auf 16 Prozent im Jahr 2019 nach oben, wie Morningstar-Daten (Stand: März 2021) belegen. Insgesamt ist der Markt für reine Nachhaltigkeitsfonds rund 1,4 Billionen US-Dollar schwer, die genannten 16 Prozent stehen also für 224 Milliarden US-Dollar. Potenzial für weitere Zuwächse dürfte reichlich vorhanden sein, wie schon allein der Anteil von ETFs und Indexfonds in ausgereiften Fondsmärkten wie beispielsweise am Markt für US-Aktien zeigt: Ihr Anteil liegt nach Morningstar-Angaben (Stand: 31. Dezember 2019) bei 49 Prozent.

Hohe Zuflüsse und steigende Renditen erwartet

Durch die Marktverschiebungen, die sich vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie ergeben, dürfte nun noch mehr Schwung in den Erwerb nachhaltiger ETFs und Indexfonds kommen: Im ersten Quartal 2020 flossen laut Morningstar-Daten (Stand: 1. April 2020) weltweit 14,8 Milliarden US-Dollar in auf ESG-Strategien ausgerichtete passive Produkte. Die Fondsbranche hingegen musste insgesamt massive Kapitalabflüsse hinnehmen. Auf langfristige Sicht könnte sich einer Prognose von Blackrock vom April 2020 zufolge (Grundlage sind Morningstar-Daten vom März 2020) die Akzeptanz nachhaltiger ETFs und Indexfonds weiter ausprägen. Wie gewaltig das Potenzial ist, zeigen die in der Prognose enthaltenen Hochrechnungen: Bis zum Jahr 2030 könnte das in nachhaltigen ETFs und Indexfonds verwaltete Vermögen um etwa das Sechsfache auf 1,2 Billionen US-Dollar ansteigen.

Angesichts dieser Zahlen ist offensichtlich, dass sich rund um den Globus die Anlegerpräferenzen ändern. Weitere Analysen, etwa die Arbeiten des BlackRock Investment Institute, legen nahe, dass sich das stark wachsende Interesse an Nachhaltigkeit auf lange Sicht erheblich auf die erwarteten Renditen zahlreicher Anlageinstrumente auswirken wird. Den Prognosen zufolge dürften Vermögensanlagen mit starkem Fokus auf der Energiewende, fairen Arbeitsbedingungen und Unternehmensethik für Anleger in Zukunft eine größere Anziehungskraft besitzen als solche, bei denen Nachhaltigkeit keine große Rolle spielt.

Bessere ESG-Daten treiben das Wachstum

ESG-Erkenntnisse in Indizes einzubringen, gestaltete sich lange schwierig, da die Angaben der Unternehmen zu ihren Nachhaltigkeitsstrategien rar und schwer zu finden waren. Das ändert sich aktuell jedoch – die Daten, auf denen nachhaltige Indizes beruhen, werden immer besser. Künftig werden zunehmend standardisierte ESG-Daten dazu beitragen, das Wachstum bei nachhaltigen Indexanlagen weiter voranzutreiben.

Welche Gründe sind ausschlaggebend für die verbesserte Datenlage? Zum einen stellen immer mehr Unternehmen ESG-Kennzahlen zur Verfügung. Sie tragen so dazu bei, dass ihr Bemühen um aktives Risikomanagement und Wertschöpfung über Nachhaltigkeit besser messbar und kommunizierbar wird. Zum anderen veröffentlichen die Unternehmen diese Informationen heute in einer für Anleger leichter vergleichbaren Form.

Deutlich niedrigere Kosten als bei aktiv gemanagten Fonds

In der Vergangenheit mussten Anleger entweder selbst die Chancen von einzelnen Aktien recherchieren und die Einzeltitel dann ins Portfolio buchen – oder stolze Preise für aktiv verwaltete Investmentfonds mit häufig stark schwankender Wertentwicklung zahlen. Mit der zunehmenden Verbreitung der transparenten ETFs und Indexfonds sind die Kosten für alle Anleger gesunken.