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Aktualisiert am 11.03.2020 - 14:51 Uhrin Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 3 Minuten

Nachhaltige Investments Investoren kämpfen gegen moderne Sklaverei

Beate Meyer, Director Wholesale BMO GAM Germany: „Ein Schwerpunkt besteht darin, festzustellen, ob die Rechtsvorschriften verschärft werden sollten, um sicherzustellen, dass die betroffenen Unternehmen ausreichend solide Maßnahmen ergreifen.“
Beate Meyer, Director Wholesale BMO GAM Germany: „Ein Schwerpunkt besteht darin, festzustellen, ob die Rechtsvorschriften verschärft werden sollten, um sicherzustellen, dass die betroffenen Unternehmen ausreichend solide Maßnahmen ergreifen.“ | Foto: BMO Global Asset Management

Zu den Formen der modernen Sklaverei zählen Zwangsarbeit und Schuldknechtschaft sowie Kinderarbeit und Menschenhandel. Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labour Organisation, ILO) waren 2016 schätzungsweise 40,3 Millionen Menschen Opfer moderner Sklaverei. Um gegen dieses Problem vorzugehen, wurde 2015 der britische „Modern Slavery Act“ verabschiedet. Er verpflichtet alle in Großbritannien tätigen Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 36 Millionen Pfund, jedes Jahr eine Stellungnahme zu Sklaverei und Menschenhandel zu veröffentlichen. In dieser Stellungnahme müssen sie darlegen, welche Maßnahmen sie ergriffen haben, um sicherzustellen, dass es in ihren Betriebsstätten oder Lieferketten keine moderne Sklaverei gibt.

Gesetz zur Bekämpfung moderner Sklaverei

Der britische „Modern Slavery Act“ ist nicht das erste derartige Gesetz. Einer der ersten Versuche zur Bekämpfung moderner Sklaverei in Lieferketten war der kalifornische „Transparency in Supply Chains Act“ (TISCA 2010). Seit Kurzem gibt es entsprechende Rechtsvorschriften auch in Australien, und in anderen Ländern wie Kanada wird darauf gedrängt, über ähnliche Maßnahmen nachzudenken.

Beate Meyer, Director of Wholesale Germany, zur Bedeutung des Modern Slavery Acts:

Der UK Modern Slavery Act 2015 war bahnbrechend, weil er der erste seiner Art in Europa war, der sich speziell mit Sklaverei und Menschenhandel im 21. Jahrhundert beschäftigte. In Frankreich beispielsweise wurde ein Gesetz mit dieser Thematik erst im Februar 2017 verabschiedet. Es legt fest, welche Informationen Unternehmen offenlegen müssen, einschließlich einer Kartierung zur Identifizierung, Analyse und Einstufung von Risiken.

Wir werden die globalen Gesetzesentwicklungen weiterhin beobachten. Ein Schwerpunkt besteht darin, festzustellen, ob die Rechtsvorschriften verschärft werden sollten, um sicherzustellen, dass die betroffenen Unternehmen ausreichend solide Maßnahmen ergreifen“, sagt Beate Meyer, Director of Wholesale Germany.

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BMO Global Asset Managements Engagement gegen moderne Sklaverei konzentrierte sich 2018 auf britische sowie internationale Unternehmen mit Betriebsstätten in Großbritannien, die in für moderne Sklaverei besonders anfälligen Branchen tätig sind. Dazu zählen die Lebensmittel- und Textilindustrie, das Baugewerbe, der Einzelhandel sowie das Hotel-, Freizeit- und Gaststättengewerbe. Aufgrund der britischen Rechtsvorschriften sind diese Unternehmen verpflichtet, Stellungnahmen zum Thema moderne Sklaverei zu veröffentlichen, die wertvolle Informationen über die dortigen Unternehmenspraktiken liefern.

Im Zuge des Engagements bat BMO Global Asset Management die Unternehmen vor allem sicherzustellen, dass ihre Richtlinien zu moderner Sklaverei die folgenden zentralen Punkte berücksichtigen:

  • Identifikation der für moderne Sklaverei anfälligen Bereiche, auch innerhalb der Lieferkette, und Umsetzung von Maßnahmenplänen zur Begrenzung der Risiken
  • Aufklärung der Mitarbeiter im Beschaffungsbereich sowie der Lieferanten
  • Zusammenarbeit mit den Lieferanten, um die Risiken moderner Sklaverei in der Wertschöpfungskette zu begrenzen
  • Aufklärung der Mitarbeiter in der Lieferkette über ihre Rechte

Fazit

BMO Global Asset Management unterstützt die Einführung des britischen „Modern Slavery Act“ von 2015 sowie ähnlicher Rechtsvorschriften in anderen Regionen. Sie spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Unternehmen zur Auseinandersetzung mit diesem Thema zu zwingen. Wenn man jedoch ausschließlich auf die Veröffentlichung von Informationen setzt, könnten einige Unternehmen entsprechende Maßnahmen als Pflichtübung abtun, die sie davon entbinden, das eigentliche Problem anzugehen. BMO Global Asset Management hält es für seine Aufgabe als Investor, von Unternehmen Rechenschaft über die von ihnen eingegangenen Verpflichtungen zu fordern. Zudem dazu anhalten, mehr zu tun – sei es bei der Veröffentlichung von Informationen oder der Einführung strengerer Richtlinien zur Begrenzung der Risiken moderner Sklaverei.

Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.

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