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Nachhaltige Investments Wie Unternehmen mit Wasser umgehen

Silbergewinnung in Mexiko: Die Senkung des Wasserverbrauchs ist für viele Bergbaukonzerne auch ein wirtschaftliches Anliegen
Silbergewinnung in Mexiko: Die Senkung des Wasserverbrauchs ist für viele Bergbaukonzerne auch ein wirtschaftliches Anliegen | Foto: www.firstmajestic.com

Überzeugende Finanzdaten sind das eine. Für viele Investoren müssen Unternehmen heute jedoch mehr leisten. Sogenannte ESG-Faktoren, die den Umgang mit der Umwelt, soziale Aspekte und die Art der Unternehmensführung untersuchen, rücken in den Fokus und fließen häufig in die Unternehmensbewertung mit ein. Dies geschieht nicht nur für das gute Gewissen. Sondern vor allem auch, um daraus entstehende Risiken zu erkennen, die den Wert des Unternehmens beeinflussen.

Ein Beispiel für einen typischen Faktor auf einer ESG-Checkliste ist die nachhaltige Wassernutzung. Brauchbares Wasser ist im globalen Rahmen knapp und mit der wachsenden Bevölkerung und der zunehmenden wirtschaftlichen Aktivität steigt die Nachfrage. Für Anleger ist es daher durchaus interessant, wie Unternehmen mit dieser lebenswichtigen Ressource umgehen. Ein Experten-Team von Fidelity hat sich den Umgang mit ESG in den wichtigen Branchen Wasserversorger, Bergbau und Chemie angeschaut und gibt Hinweise, wie Anleger bei der Auswahl geeigneter Unternehmen vorgehen sollten.

Unterschiedliche Regulierung der Versorger

Besonders verbunden mit Wasser sind die Versorger: Sie bringen das kühle Nass in die privaten Haushalte und Unternehmen und entsorgen das Abwasser. Versorgungsfirmen zählen zu den ältesten und am stärksten regulierten Branchen. Sie werden zum Teil genau kontrolliert, was den Anlegern zugutekommt. Allerdings ist der Grad der Regulierung von Land zu Land unterschiedlich. In Großbritannien beispielsweise gibt es eine eigenständige Aufsichtsbehörde. Diese verhängte im vergangenen Sommer eine Geldbuße von 120 Millionen Pfund gegen Thames Water wegen zahlreicher Lecks in der Versorgungsinfrastruktur.

Über das regulatorische Umfeld hinaus sollten Anleger die Qualität und Erfolgsbilanz des Managements prüfen und ausloten, wie das Unternehmen seine ESG-Politik- und Maßnahmen kommuniziert. Wichtig ist auch die Investitionsfreude: „Die Erhaltungsaufwendungen sollten mindestens so hoch sein wie die Abschreibungskosten“, so die Fidelity-Experten. Sonst könnten bald betriebliche Probleme drohen.

Bergbau sucht nach wassersparenden Techniken

Der Bergbau hat im Hinblick auf die Wassernutzung nicht den besten Ruf. Die Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen verbraucht extrem viel von der kostbaren Ressource. Vor allem in Gebieten mit vorherrschender Wasserknappheit treten immer wieder Nutzungskonflikte mit anderen Sektoren und der lokalen Bevölkerung auf. Und durch Unfälle besteht immer wieder die Gefahr der Verunreinigung von Trinkwasser. Selbst eine bislang gute Erfolgsbilanz eines Unternehmens in dieser Hinsicht sollte Anleger nicht komplett beruhigen.

Stattdessen rät das Fidelity-Team, stets einzelne Projekte und Änderungen des politischen und regulatorischen Umfelds genau unter die Lupe zu nehmen. Vor allem neue Projekte sollten einer Risikoanalyse unterzogen werden. Grundsätzlich empfehlen die Spezialisten, den Blick auf innovative Firmen zu lenken. Denn gerade in Branchen mit hohen Umweltrisiken wie dem Bergbau gibt es findige Unternehmen, die mit neuartigen und kreativen Lösungen die ESG-Risiken zu mindern versuchen.

Kunststoff belastet die Meere

Auch die Chemie, die als eine extrem umweltbelastende Industrie gilt, kann mit einigen sehr ESG-bewussten Firmen aufwarten. Das wichtigste Produkt der Branche, der Kunststoff, wird derzeit als der Meeresverschmutzer schlechthin gehandelt. Abhilfe könnte hier wohl vor allem ein besseres Recycling schaffen, was sich jedoch aufgrund der Komplexität vieler Produkte als schwierig erweist, und in vielen Ländern fehlt bislang ohnehin eine nennenswerte Recycling-Infrastruktur. Viele Chemieunternehmen sind sich jedoch mittlerweile ihrer Lage bewusst und setzen ESG-Themen ganz oben auf die Agenda – nicht zuletzt aufgrund des Drucks aus der Öffentlichkeit und seitens der Aktionäre.

Auch Fidelity steht im direkten und intensiven Dialog mit einigen der größten Chemieunternehmen, um sie von den Vorteilen einer Investition in nachhaltigere Produktionsverfahren zu überzeugen. Ein Beispiel: Großanleger haben jüngst bei Ineos, dem drittgrößten Chemiekonzern der Welt, ihren Einfluss spielen lassen, sodass Ineos eine Abteilung für Nachhaltigkeit eingerichtet hat, die sich künftig stärker auf Recycling-Strategien konzentrieren will.

Fazit: Das Thema Wasser ist äußerst komplex. In einigen Industriezweigen gibt es weitreichende Regulierung mit dem Ziel, die Wassernutzung zu überwachen. In anderen Branchen könnte etwas mehr Aufsicht nicht schaden. Das Beispiel Wasser zeigt, dass es keine allgemein gültige Herangehensweise zur Beurteilung wichtiger ESG-Themen gibt. Ratings unabhängiger Agenturen sind deshalb ein guter Ausgangspunkt. Die wirkliche Arbeit beginnt jedoch mit detaillierten Analysen einzelner Firmen und ihrer Vorhaben. Dieses tiefe Eintauchen in die Materie kann langfristige Vorteile für Anleger schaffen.

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