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Stolls Fonds der Woche Nachhaltiger Rückenwind für erneuerbare Energie

Photovoltaikanlage
Photovoltaikanlage: Um die Erderwärmung bis 2050 zu begrenzen, müssen weltweit mehr als 130 Billionen US-Dollar in die Energieversorgung investiert werden. | Foto: imago images / Olaf Döring

Putins Krieg zerstört gerade ein ganzes Land. Dabei steht neben der Heimat und dem Leben vieler Ukrainer auch die Energieversorgung Europas auf dem Spiel. Belieferte uns die Ex-Sowjetrepublik jahrelang mit Gas und Kohle, will die Politik nun schnellstens weg davon. „Wir müssen uns umgehend aus der Abhängigkeit von Gas, Öl und Kohle befreien“, forderte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen jüngst. Statt aus fossiler Energie soll Strom in Zukunft im Rekordtempo ausschließlich aus Sonne, Wind, Wasserkraft und Biomasse in unsere Netze fließen. Bereits zum Ende des Jahrzehnts soll der Anteil erneuerbarer Energie so auf rund 80 Prozent steigen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) stellt mit einem umfangreichen Wirtschaftspaket, das er kurz vor Ostern präsentierte, die Weichen dafür.

Colm O'Connor, KBI

Besser als der MSCI World

Seit Ausbruch des Krieges elektrisiert das Thema auch wieder die Anleger. War die Wertentwicklung seit November letzten Jahres eher durchwachsen, entwickeln sich die Fonds mit Schwerpunkt auf erneuerbare Energien seit Kriegsausbruch wieder ausgezeichnet. Die Idee hinter Sektor-Fonds: Als Anleger kann ich gezielt an einer Branche teilhaben, der glänzende Zukunftsaussichten vorausgesagt werden und die zumindest zeitweise den Gesamtmarkt übertrifft. Ein Kalkül, das lange Zeit allerdings nicht aufging. Anleger, die sich von New-Energy-Fonds viel versprachen, brauchten Geduld. Doch mit der Börsenerholung nach dem Corona-Crash entwickeln sich Portfolios für den Sektor nun besser als das Barometer für den globalen Aktienmarkt, der MSCI World.

Eindrucksvoll demonstriert das der KBI Global Energy Transition Fund. In den letzten drei Jahren schlägt der Fonds den breiten Markt deutlich um mehr als 60 Prozent. Allein in den letzten zwei Jahren konnten Anleger ihren Einsatz mit dem Fonds mehr als verdoppeln.

Dabei investiert Fondsmanager Colm O’Connor recht breit gestreut. Seine Aktienpositionen pickt er aus dem gesamten Spektrum von Wind- und Solarfirmen über Brennstoffzellentechnologie, Verkehrslösungen bis hin zu defensiven Bereichen, beispielsweise Versorgern.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Dass sich das auch in Zukunft lohnen sollte, liegt für den Manager auf der Hand: „Einerseits müssen wir die Erderwärmung begrenzen, andererseits brauchen wir immer mehr Energie. Daher ist der Aufbau einer nachhaltigen, globalen Energieversorgung eines der entscheidendsten Themen der Zukunft“, argumentiert der Manager, der bereits mehr als 20 Jahre Erfahrung mitbringt.

Nebenwerte im Blickfeld

Mit aktuell nur 49 Positionen ist das Portfolio recht stark konzentriert. O’Connor setzt im Fonds überwiegend auf Aktien mit kleiner und mittlerer Marktkapitalisierung, die fast zur Hälfte aus Nordamerika stammen. Europäische Werte sind mit rund 40 Prozent gewichtet, der Rest stammt aus Asien. „Wir setzen den Fokus insbesondere auf kleine, innovative Firmen. Diese werden von weniger spezialisierten Investmentteams oft gar nicht entdeckt“, sagt O’Connor.

Zu den Favoriten des Managers gehört der amerikanische Halbleiterhersteller ON Semiconductor, der deutsche Energieversorger RWE und die in Irland ansässige Investmentgesellschaft Greencoat Renewables, die in Infrastrukturanlagen für erneuerbare Energien investiert. Mit Samsung SDI ist zudem ein aussichtsreicher Produzent von Elektroautobatterien im Portfolio. So liefern die Südkoreaner aus ihrer ungarischen Fabrik Batterien für den i4 von BMW. Zudem berichtete Bloomberg, dass der Auto-Riese Stellantis künftig seine Marken Chrysler und Dodge mit Batterien der Südkoreaner ausstattet.

 

Die institutionelle Fondstranche, die bereits seit 2009 existiert, erwirtschaftete in den letzten 10 Jahren eine Durchschnittsrendite von über 15 Prozent. Seit Oktober 2019 ist der Zugang zum Fonds auch in einer für Privatanleger aufgelegten Tranche (G) möglich.

Der Manager sieht den Fonds als passendes Produkt zur rechten Zeit: „Wir stehen am Beginn eines langfristigen Wachstumszyklus, der Bedarf an sauberer Energie dürfte kontinuierlich steigen. Wegen des bewussten Verzichts auf eine Orientierung an einer Benchmark und den Fokus auf kleine Unternehmen mit großem Wachstumspotenzial zielt der Fonds insbesondere auf nachhaltig orientierte Langfristanleger, die besonderen Wert auf die Erschließung von Investment- und Renditechancen legen.“

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