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Aktualisiert am 27.01.2020 - 16:04 Uhrin NewsLesedauer: 4 Minuten

Nachhaltigkeit in Schwellenländern Revolution an der Basis

Immer wieder Vale. Der brasilianische Bergbaukonzern kommt einfach nicht aus den Schlagzeilen. Zunächst der Dammbruch im November 2015 – 13 Tote, ein verschüttetes Dorf, 60 Millionen Kubikmeter giftiger Schlamm. Am 25. Januar 2019 dann die nächste Katastrophe: In Brumadinho bricht wieder ein Damm – 11,7 Millionen Kubikmeter Schlamm, 249 Tote, ein zerstörtes Flussökosystem.

Die Aktionäre reagierten diesmal anders. Bog der Vale-Kurs nach dem Bruch Ende 2015 noch in einen fast dreijährigen Aufwärtstrend ein, stürzte er im Januar 2019 gleich am Montag nach der Katastrophe an einem Tag um 25 Prozent ab.

Das Beispiel zeigt, wie sich bestimmte Reflexe in kurzer Zeit verändert haben. Warteten Aktionäre früher erst einmal ab, wie teuer eine Sache wird, sehen sie heute Schäden an Menschen und Umwelt sofort als das, was sie sind: eine Katastrophe. Man möchte meinen, dass sich Vorlieben verschoben haben.

Geht es um die Lebensbedingungen in Schwellenländern, entstehen vor dem inneren Auge oft auch Bilder von schuftenden Kindern, Mega-Müllkippen und rußenden Kraftwerken. „Das lässt sich auch nicht so einfach entkräften, vieles davon stimmt“, bestätigt Alexander Mozer. Er managt mit dem Ökoworld Growing Markets 2.0 (ISIN: LU0800346016) einen Schwellenländeraktienfonds mit ethischem, sozialem und ökologischem Anspruch.

Menschen in Schwellenländern brauchen erst mal Sicherheit und Meinungsfreiheit

„Wenn man bedenkt, dass Indiens Premierminister Narendra Modi erst einmal erreichen will, dass jedes Haus eine Toilette hat, dann merkt man schon, dass in Schwellenländern noch ganz andere Maßstäbe gelten“, erzählt der Fondsmanager. Es gehe häufig noch nicht um Klimaschutz, sondern um für westliche Länder so selbstverständliche Dinge wie Sicherheit, Meinungsfreiheit, Gerechtigkeit, Hygiene.

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Fürs Portfolio sucht Mozer nach Aktien, die sich stabiler als der breite Markt entwickeln. Wenn er für diese sogenannte relative Stärke ausreichende Gründe in Bilanz, Management, Wettbewerbsstärke und Rentabilität findet, kann die Aktie zum Kauf werden, wenn die hauseigene Nachhaltigkeitsanalyse zustimmt.

Vor allem drei Themen entwickeln sich Mozer zufolge zurzeit sehr gut: Gesundheit, Digitalisierung und Binnenkonsum. Beispiele dafür sind die Drogerien Clicks Group (Südafrika) und Raia Droga (Brasilien), das Medizintechnikunternehmen AK Medical, ein Digitalisierungsgewinner aus China, der chinesische Sportwarenhersteller Anta Sports und der Einzelhändler Woolworths aus Südafrika. Gerade Letzterer stehe ebenso wie die Drogerien für hochwertige Konsumgüter, deren Hersteller von der stark wachsenden Mittelschicht profitieren.

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