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Themen-Experte Energie und Technik für die Welt von morgen

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Aktualisiert am 15.12.2022 - 12:20 Uhrin Energie und Technik für die Welt von morgenLesedauer: 5 Minuten
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Thematisch investieren Nachhaltigkeit ist viel mehr als erneuerbare Energien

Grüner Wolkenkratzer in Singapur
Grüner Wolkenkratzer in Singapur: Die Welt wird sich künftig so schnell und grundlegend verändern wie nie zuvor in der Geschichte. Davon können auch Anleger profitieren. | Foto: Imago Images / Cover-Images
Ulrik Fugmann (links) und Edward Lees, BNP Paribas AM

Krisen, Krieg und Klimawandel: Wir leben in schwierigen Zeiten. Schwarzmalen aber gilt nicht, denn es gibt nach wie vor gute Gründe, um optimistisch in die Zukunft zu blicken. Davon sind Ulrik Fugmann und Edward Lees, die gemeinsam die Umweltstrategien bei BNP Paribas Asset Management leiten, überzeugt: „Die Welt steht an der Schwelle zu einer neuen industriellen Revolution, die eine grünere Zukunft verheißt.“

Um das Ausmaß der vor uns stehenden Veränderungen zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit: Während der von technologischem Fortschritt, Bildung und Kapitalwachstum geprägten ersten industriellen Revolution in England zwischen 1760 und 1860 stiegen die Reallöhne pro Person nachhaltig an. In den 1850er-Jahren schließlich begann der Aufstieg der USA zur globalen Supermacht. Treiber waren Innovationen wie die Elektrifizierung, die rasche Verbreitung des Telefons und die Fließbandfertigung.

In den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts sorgte die Verbreitung des Computers für den nächsten Umbruch. Und jetzt ist die nächste industrielle Revolution in vollem Gange – und ihre Auswirkungen könnten die ihrer Vorgänger deutlich in den Schatten stellen. „Das Weltwirtschaftsforum geht davon aus, dass sie anders als frühere Umbruchphasen exponentiell und nicht linear verlaufen wird und sich auf fast alle Branchen überall auf der Welt auswirkt“, sagt Ulrik Fugmann.

Grafik: Die vier industriellen Revolutionen

Quelle: BNP Paribas Asset Management

Die Welt wird sich grundlegend verändern

Dass sich Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft künftig grundlegend verändern werden, erwartet auch der Ökonom und Autor Jeremy Rifkin. Rifkin zufolge hat jede industrielle Revolution neue Strukturen geschaffen, auf die der überwiegende Anteil der Produktionssteigerungen zurückzuführen ist. „Wie frühere industrielle Revolutionen wird auch die aktuelle von entsprechenden Infrastrukturen getragen werden“, sagt Edward Lees.

 

Das Ende der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen sei dabei von entscheidender Bedeutung. „In Kombination mit neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz, Digitalisierung, E-Mobilität, fahrerlosen Fahrzeugen, Big Data, 3D-Druck und dem Internet der Dinge dürfte die Entwicklung im Energiesektor zu einem erheblichen Produktivitätswachstum führen – dem entscheidenden Motor für eine wachsende Wirtschaft und eine Verbesserung des Lebensstandards“, betont Lees. Auch die Dekarbonisierung der Wirtschaft werde Teil dieser Entwicklung sein. „Das gibt Hoffnung, dass die Herausforderungen des Klimawandels bewältigt werden können.“

Zahlreiche Investmentchancen – die man aber finden muss

Für Anleger bedeutet das eine ganze Reihe von interessanten Anlagemöglichkeiten in zahlreichen Branchen. Die Herausforderung jedoch ist: Nur weil ein Unternehmen in einer Wachstumsbranche tätig ist, muss es noch lange kein gutes Investment sein. Darauf weist auch Star-Investor Warren Buffett hin. Er legte einmal dar, dass er im Jahr 1903 als Investor das Potenzial des Autos wahrscheinlich erkannt hätte. Nun das große Aber: Hätte er damals in Automobilhersteller investiert, hätte er mit ziemlicher Sicherheit Geld verloren. Denn von den rund 2.000 Unternehmen, die in den folgenden Jahrzehnten in die US-Automobilindustrie eingestiegen sind, gibt es heute nur noch drei.

Die Geschwindigkeit des Wandels macht es für Investoren nicht einfach: „Neben bereits etablierten Unternehmen entstehen kleine, flexible und innovative Firmen – und alle könnten die Superstars von morgen sein“, sagt Fugmann. Es erfordere Research, ein offenes Auge und einen flexiblen Ansatz, der auf die besten Ideen in einer Reihe untereinander vernetzter Sektoren zielt.

Mit Themenfonds vom Wandel profitieren

Eine solche Strategie lässt sich in entsprechenden Themenfonds umsetzen. Diese sind voll im Trend: Allein in den vergangenen drei Jahren hat sich das in ihnen verwaltete Vermögen nahezu verdreifacht. Laut den Analysten von Morningstar liegt es aktuell bei 800 Milliarden US-Dollar – das sind 2,1 Prozent des weltweit in Aktienfonds investieren Kapitals.

Während in den vergangenen Jahren jedoch insbesondere Themenfonds mit Technologiefokus Kapital anzogen, haben Anleger bei nachhaltigen Themenfonds noch immer Zweifel – und das, obwohl die ökologische Transformation ebenfalls ein enormes disruptives Potenzial besitzt und ein breites Anlagespektrum bietet: „Allein der Bereich der Energiewende umfasst eine große Anzahl von Branchen: Von Energieeffizienz über intelligente Netze bis hin zu Elektrofahrzeugen und alternative Verkehrsmittel“, sagt Lees. Außerdem gebe es viele weitere Bereiche menschlichen, tierischen und pflanzlichen Lebens, für die die moderne Industrie aktuell nach Lösungen sucht – etwa, um die Auswirkungen des Klimawandels zu reduzieren. „Daraus ergeben sich vielfältige attraktive Anlagemöglichkeiten, die teilweise enormes Disruptionspotenzial bieten.“ Und das in nahezu allen Branchen.

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