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Nachhaltigkeit: Wie viel bringt grünes Tagesgeld?

Quelle: Fotolia
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Es gibt drei große umweltgerechte Banken auf dem deutschen Markt, die ihren Kunden Tagesgeld anbieten: die GLS Gemeinschaftsbank in Bochum, die Umweltbank in Nürnberg und die Ethikbank im ostthüringischen Eisenberg. Marktführer ist die Umweltbank mit einer Bilanzsumme von 1,16 Milliarden Euro per Ende 2008 und aktuell 74.000 Kunden. Aber auch die Aktiva der GLS kletterten im vergangenen Jahr erstmals auf über eine Milliarde Euro. Mit doppelt und dreifach verpackten Hypothekendarlehen hatten die grünen Banken nichts am Hut, darum blieben sie von der Krise verschont. Im Gegenteil: Während herkömmliche Banken mit dem Vertrauensverlust ihrer Kunden kämpfen, erfreuen sich die ethisch korrekten Banken steigender Beliebtheit.
In Punkto Sicherheit - Tagesgeld zählt zu den sichersten Anlagen auf dem Kapitalmarkt - stehen sie der althergebrachten Konkurrenz zudem in nichts nach. Auch sie sind durch eine deutsche Einlagensicherung abgesichert; die Kundengelder im Fall der Insolvenz also geschützt. Die Angebote im Überblick: Die attraktivsten Konditionen hat derzeit die Umweltbank: Das Umwelt Pluskonto wird mit 1,75 Prozent im Jahr verzinst. Allerdings müssen mindestens 500 Euro geparkt werden. Ab 10.000 Euro gibt es 2 Prozent und ab 200.000 Euro wieder 1,75 Prozent im Jahr. Bei den Zinskonten der Ethikbank gelten hingegen keine Mindestanlagesummen und die Auswahl ist etwas größer, dafür ist der Zins etwas niedriger: Das Zinskonto Online hat einen Zins von 1,5 Prozent pro Jahr, wenn das Konto nur online geführt wird. Das Zinskonto Plus bietet 1,25 Prozent im Jahr, wenn zusätzlich auch telefonisch verwaltet wird. Außerdem gibt es noch eine Fördervariante der beiden Tagesgeldkonten: Kunden können auf 0,25 Prozentpunkte ihrer Zinsen verzichten und diese einem Projekt ihrer Wahl spenden. Für Neukunden gibt es noch ein Kennlernangebot: Für die ersten sechs Monate gibt es 2,5 Prozent bis 5.000 Euro, alles darüber hinaus wird mit 1,75 Prozent verzinst. Nach den sechs Monaten wird das Konto automatisch zu einem Zinskonto Online. Bei der GLS Bank müssen Kunden mindestens 10.000 Euro mitbringen. Verzinst wird mit 1,4 Prozent im Jahr. Was wird mit dem Geld gemacht? Bei der Umweltbank fließen alle Gelder ausschließlich in Umweltprojekte. Finanziert werden nur Kredite aus dem Bereich der erneuerbaren Energien. 2008 lagen Solarfinanzierungen mit 47 Prozent des Kreditvolumens an erster Stelle, gefolgt von ökologischen Baufinanzierungen (29 Prozent) und Krediten für Wind- und Wasserkraft (16 Prozent). Einzelne Projekte kann der Kunde jedoch nicht auswählen. Auch bei der GLS Bank ist dies nicht möglich. Allerdings kann jeder Kunde bestimmen, in welchen Bereich sein Geld bevorzugt investiert werden soll, etwa in die ökologische Landwirtschaft, alternative Wohnprojekte, Behinderteneinrichtungen oder regenerative Energien. Zudem gelten Ausschlusskriterien: Verpönt sind unter anderem Kinderarbeit, Drogen- und Waffenhandel sowie grüne Gentechnik. Auch die Ethikbank legt ihre Gelder ausschließlich nach ethisch-ökologischen Kriterien an. Tabu sind ebenfalls Unternehmen etwa aus dem Bereich Militärproduktion, Atomkraft, grüne Gentechnik und Firmen, die Kinderarbeit nutzen oder  Ozon zerstörende Chemikalien herstellen oder vertreiben. Neben Investitionen in Unternehmen und  am Kapitalmarkt, vergibt die Ethikbank auch Kredite an Privatpersonen: den Ökokredit für soziale und ökologische Projekte sowie den Ökobaukredit. Kunden können allerdings nicht wählen, in welches konkrete Unternehmen das Geld fließen soll. Transparenz ist bei allen drei Banken oberstes Gebot. Kunden können im Internet oder Geschäftsbericht genau nachvollziehen, wo genau die Gelder investiert werden. Die grünen Banken im Internet:
www.umweltbank.de
www.gls.de
www.ethikbank.de

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