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in CrashtestLesedauer: 10 Minuten

13 Fonds im Crashtest Die besten Aktienfonds für deutsche Nebenwerte

In den Börsenberichten dominieren die großen Indizes wie Dax und Dow Jones. Zu Unrecht, wie der Blick in die Vergangenheit mehr als einmal gezeigt hat: Im März 2003 etwa notierte der Index für mittelgroße deutsche Unternehmen, M-Dax, auf einem Tiefststand von 2.621 Punkten. Von diesem Niveau aus drehte das Kursbarometer und schraubte sich in einer fünfjährigen Rally bis auf 11.493 Punkte im Jahr 2007. Das entspricht einem Wertzuwachs von 338 Prozent, während der Dax nur um 209 Prozent zulegte.

Ähnlich nach der Finanzkrise: Zwischen März 2009 und März 2017 schaffte der Dax ein Plus von 211 Prozent. Der M-Dax dagegen meldet einen Zuwachs von 457 Prozent und notiert damit ähnlich wie das große Vorbild nahe am Allzeithoch. 

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 Lupus Alpha Smaller German Champions 252 89 93 70 285
2 Uni-Deutschland XS 186 66 70 50 693
3 I-Shares M-Dax 185 70 75 40 1899
4 DWS German Small/Mid Cap 183 85 73 25 188
5 Warburg Small & Midcaps Deutschland 180 68 82 30 77
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Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 7. März 2016), Wertentwicklung auf Euro-Basis
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 7. März 2016), Wertentwicklung auf Euro-Basis

In Abschwungphasen verlieren Nebenwerte weniger an Wert und im Aufschwung gewinnen sie deutlich hinzu. Kleine Unternehmen gelten als wachstumsstark, flexibel und wendig. Björn Glück, Manager des im jüngsten Crashtest von 13 deutschen Nebenwerte-Fonds auf Rang 1 liegenden Lupus Alpha Smaller German Champions, bringt es auf den Punkt: „Nebenwerte bieten den Zugang zur vollen Breite und Tiefe der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung. Die Unternehmen sind oft Marktführer in ihrer Nische.“

Zur positiven Entwicklung in jüngster Zeit hat auch der Umstand beigetragen, dass Branchen wie Energieversorger und Banken, die für schlechte Schlagzeilen sorgten, kaum bei Nebenwerten zu finden sind. Hier dominieren zyklische Branchen wie Automobil- oder Maschinenbau, Grundstoffe und Chemie. Zugutekommt den kleinen Firmen, die ihre Produkte zu einem Großteil im Ausland verkaufen, auch die schwache Gemeinschaftswährung. Durch den Rutsch des Euro werden deutsche Güter im Ausland günstiger. Das wiederum kann die Geschäfte weiter antreiben.

Bei all dem internationalen Erfolg haben sich deutsche Nebenwerte jedoch ihre mittelständigen Strukturen erhalten, sind oft inhabergeführt und reagieren schneller auf Marktgegebenheiten als die vergleichsweise behäbigeren Dax-Konzerne. Hinzu kommen Übernahme-Chancen, auf die vor allem Dauer-Stresstest-Sieger KR Deutsche Aktien Spezial der Vermögensverwaltung Knoesel & Ronge abzielt.

Insgesamt ist das Testfeld mit einem guten Dutzend Fonds recht überschaubar. Große Ausreißer zum vorangegangenen Vergleich gab es kaum. Der Lupus Alpha Smaller German Champions hat seinen Vorsprung vor dem zweitplatzierten Uni Deutschland XS ausgebaut und gefestigt. Union-Manager Michael Muders geht in seinem Fonds sehr konzentriert zu Werke. Lediglich 25 Werte schaffen es in sein Portfolio. Seine größte Position König & Bauer gewichtet er mit über 7 Prozent.

Federn lassen musste neben dem FPM Stockpicker Germany Small/Mid Cap, der von Platz 4 auf Platz 6 abrutscht, auch der Allianz Nebenwerte Deutschland. Für den Fonds geht es gleich um vier Plätze auf Position 10 runter. Allianz Manager Frank Hansen verliert aufgrund der mäßigen Wertentwicklung vor allem Punkte in der Performance-Auswertung.

Einen Trend nach oben zeigt der Warburg Fonds Small & Mid Cap Deutschland. Der erst 2012 aufgelegte Fonds kämpft sich von Platz 7 auf Platz 5 vor. Warburg-Experte Christian Gebert sucht per Bottom-Up Analyse nach Titeln, die eine Unterbewertung von mindestens 20 Prozent zum inneren Wert aufweisen.

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Mit Abstand größter Fonds ist der physisch replizierende M-Dax-ETF von I-Shares auf Platz 3. Anleger haben knapp 1,9 Milliarden Euro in den Indexfonds gepumpt.

Die drei Siegerfonds im Kurzporträt

Björn Glück

Der Gesamtsieger: Lupus Alpha Smaller German Champions

Der Fonds der inhabergeführten Frankfurter Investmentboutique Lupus Alpha gehört zu den beständigsten Produkten für deutsche Nebenwerte am Markt. Im Gegensatz zu anderen Gesellschaften konzentrieren sich die Manager von Lupus Alpha ausschließlich auf das Nebenwerte-Segment und die Ineffizienzen in diesem Bereich. Bereits zum dritten Mal in Folge überzeugt das von Björn Glück und Peter Conzatti gemanagte Portfolio mit konstant guten Ergebnissen in allen Crashtest-Teilbereichen und konnte den Vorsprung in der Gesamtwertung zum Uni Deutschland XS deutlich von 31 auf 66 Punkte ausbauen.

Neben einer guten Performance weist der Fonds auch sehr gute Risiko-Kennzahlen auf. „Es könnte daran liegen, dass unser Fonds weniger konzentriert ist als Konkurrenzprodukte. Dadurch sinkt die Schwankungsbreite“, mutmaßt Glück. Insgesamt setzen er und Conzatti auf 60 bis 80 Einzeltitel, die das Ergebnis konsequenten Stockpickings sind. Einen speziellen Branchenansatz verfolgen die Manager dabei nicht.

Zum Anlageuniversum zählen Titel aus dem M-Dax und S-Dax, die Fondsmanager berücksichtigen aber auch Aktien aus dem Freiverkehr. Neben der Analyse von Fundamentaldaten liefern insbesondere über 800 jährliche Unternehmensbesuche und persönliche Gespräche wertvolle Informationen.

Aktuell überwiegen im 308 Millionen Euro großen Portfolio zyklische Werte aus der Industrie (25 Prozent) und Technologiebranche (12 Prozent). Zudem ist der Fonds im Telekommunikationsmarkt gut positioniert. „In diesen Bereichen habe ich auch zuletzt zugekauft.“ erklärt Glück. Die Titel gewichtet er dann zwischen einem und 4 Prozent.

Gut gelaufen sind jüngst die Werte MTU Aero Engines, der Druckmaschinenhersteller König & Bauer und Krones, ein Hersteller von Getränke- und Flüssignahrungsmittel-Abfüllanlagen. Weniger erfolgreich war bislang das Engagement bei United Internet. Alle Werte gehören zu den Top-10-Positionen des Fonds.

Den deutschen Aktienmarkt hält Glück aktuell für weder günstig noch besonders teuer. „Es gibt immer noch genügend attraktive Einzelwerte mit Potenzial nach oben“, gibt er sich überzeugt.

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