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13 Fonds im Crashtest Die besten Aktienfonds für deutsche Nebenwerte

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Valerie Schueler

Der Performance-Zweite: DWS German Mid/Small Cap

Mit einem Plus von 138 Prozent erzielte der Fonds der Deutschen Asset Management das beste Performance-Ergebnis im Fünf-Jahres-Zeitraum. Schlechter lief es dafür im Stress -und Ratingtest, so dass es in der Gesamtwertung nur zu Platz 4 reicht.

Seit Januar 2017 ist Valerie Schueler hauptverantwortliche Managerin des Fonds, den sie zuvor bereits als Stellvertreterin neben Phillip Schweneke begleitet hat. Schueler arbeitet bereits seit 2009 im europäischen Nebenwerte-Team der Gesellschaft. Sie legt bei der Titelauswahl starken Wert auf die Fundamentalanalyse. „Wir möchten hier den Haupt-Performanceteil durch die Aktienauswahl erwirtschaften“, betont Schueler. Dabei interessiert sie neben den allgemeinen Markterwartungen und diversen Finanzkennzahlen vor allem das Geschäftsmodell.

Wie für Lupus-Alpha-Manager Glück sind auch für die DWS-Managerin Unternehmensbesuche ein entscheidender Bestandteil bei der Aktienauswahl. Hier sieht sie die DWS als einen der größten Vermögensverwalter in Deutschland im Vorteil: „Wir haben sehr guten Zugang zu den Unternehmen und treffen diese regelmäßig in Frankfurt oder vor Ort.“

Das 196 Millionen große Portfolio verteilt Schueler konzentriert auf aktuell 47 Aktien. Industriewerte (30 Prozent), Grundstoffe (17 Prozent) und Konsumgüter (11 Prozent) spielen dabei die größte Rolle bei den Sektoren. Größter Einzelwert ist die auch im M-Dax dominierende Airbus Group mit fast 8 Prozent Gewichtung. Dahinter folgen der Chemiehandelskonzern Brenntag (4,8 Prozent) und der Pharmatitel Qiagen (4,4 Prozent).

Den größten Performance-Beitrag leistete in den vergangenen Monaten erneut die Aktie des Wafer-Spezialisten Siltronic. Der Titel legte auf Sicht eines Jahres um 280 Prozent zu. Da die Aktienmärkte in den vergangenen Jahren von einer Ausweitung der Bewertungen getrieben waren, geht die DWS-Managerin davon aus, dass zukünftig Unternehmensgewinne eine stärkere Rolle spielen werden. „Wir setzen momentan stärker auf die Einschätzung des Wachstumspotenzials eines Unternehmens.“ Schueler zufolge ergeben sich dadurch weitere Chancen trotz des allgemein höheren Bewertungsniveaus des Marktes.

Jochen Knoesel (li.) und Ulrich Ronge

Der Stresstest-Sieger: KR Fonds Deutsche Aktien Spezial

Der Fonds der Vermögensverwaltung Knoesel & Ronge aus dem unterfränkischen Würzburg zeigt bereits seit Jahren konstant gute Risikoeigenschaften und beweist eindrucksvoll, das ein auf Aktien fokussierter Fonds nicht zwangsläufig von hohen Schwankungen begleitet sein muss. Mit einer konstant niedrigen Volatilität von unter 5 Prozent und einem maximalen Verlust von 6,41 Prozent über die letzten drei Jahren sichert er sich ein weiteres Mal den Spitzenplatz im Stresstest. Die Volatilität der Konkurrenz liegt im Durchschnitt bei 14,34 Prozent in diesem Zeitraum und ist somit mehr als dreimal so hoch.

Abstriche müssen Investoren hingegen bei der Performance einkalkulieren, die in Hausse-Zeiten hinter dem Testfeld zurückbleibt. So reicht es für den von Jochen Knoesel und Ulrich Ronge gemanagten Fonds mit 153 Punkten in der Gesamtwertung nur zu Rang 9.

Obwohl der Fonds auf den ersten Blick ein simpler Aktienfonds ist, zeigt er sich nahezu immun gegen die Schwankungen der Aktienmärkte. Der Grund: Die beiden Würzburger investieren vor allem in Nischenpapiere, die in anderen Nebenwertefonds keine große Rolle spielen. Knoesel und Ronge kaufen Aktiengesellschaften, die übernommen werden sollen. Besonders interessant sind für sie Konzerne wie MAN, Celesio oder die Homag Group, denen ein Beherrschungs- oder Gewinnabführvertrag aufgezwungen wurde. Aktuell steckt rund die Hälfte des Fondsvermögens in solchen Werten. Auf Abfindungskandidaten entfallen weitere 35 Prozent.

„Neu im Portfolio haben wir die MSG Life AG“, berichtet Ronge. Die Firma ist ein Software- und Beratungsunternehmen für Lebensversicherungen, für die ein Übernahmeangebot seitens des Großaktionärs angekündigt wurde. Gut entwickelt hat sich jüngst die Beteiligung an Data Modul, ein weltweit führender Spezialist für Display-Technik.

Der Fokus des Fonds auf Übernahme- und Abfindungskandidaten schafft letztlich systematische Erträge und minimiert Kursrisiken. Das schätzen auch die Investoren. Das Fondsvolumen wuchs im Kalenderjahr 2016 kräftig um rund 70 Prozent. Zuviel für die Manager, die mit einem Soft-Close die Zuflüsse begrenzen möchten. Das Fondsvolumen liegt aktuell bei 190 Millionen Euro und es ist ein Mindestagio von 2,5 Prozent fällig. „Wir sehen nur noch kleinere Zeichnungen“, sagt Ronge und verweist auf ein neues Fonds-Mandat. Seit Januar 2017 verwaltet das Würzburger Duo den Aktien-Teil des Friedrich & Weik Wertefonds.

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