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Leitender Portfoliomanager Christoph Gebert „Mittelständische Unternehmen werden oft besser geführt“

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Wie unterscheiden sich die Risiko-Profile von Micro, Small und Mid Caps?

Gebert: Je kleiner ein Unternehmen bzw. die Marktkapitalisierung, je größer die oben erwähnten Risikofaktoren. Produktabhängigkeiten sind bei Micro Caps in der Regel am höchsten. Auch die Handelsliquidität nimmt ab je kleiner die Marktkapitalisierung.

Wie lief 2018 für Nebenwerte und wo lagen die Ursachen?

Gebert: Das zweite Halbjahr war an den Kapitalmärkten sehr schwach. Abflachendes Wirtschaftswachstum, geo- und handelspolitische Unsicherheiten sowie steigende Zinsen führten zum sogenannten Risk-off-Umfeld. In so einem negativen Top-Down Umfeld verlieren meist bestimmte Assetklassen wie bspw. Nebenwerte überproportional. Zyklisch wahrgenommene Sektoren wie Automobil, Chemie und Konsum kamen unter Druck. So verloren im Dax Bayer, Heidelberg Cement, Continental, Covestro und Deutsche Bank am meisten. Im M-Dax waren Schäffler, Osram, Zalando, Wacker Chemie und Commerzbank die schlechtesten Performer. Die Gewinner Sektoren waren die typischen defensiven wie Healtcare und Versorger. Am besten schnitten im Dax Wirecard, RWE, Deutsche Börse, Adidas und Münchener Rück ab. Im M-Dax waren es Sartorius, Carl Zeiss Meditec, TAG Immobilien, Innogy und Nemetschek.

Wie werden Nebenwerte verglichen mit größeren Aktiengesellschaften 2019 abschneiden?

Gebert: Entscheidend ist doch wie sich Investments langfristig entwickeln. Strukturell sind Nebenwerte langfristig besser gelaufen. Von kurzfristigen Investitionsentscheidungen rate ich ab. Niemand von uns hat die Kristallkugel, die Kurse für die nächsten drei oder sechs Monate anzeigt. Ich favorisiere unabhängig von Marktphasen Unternehmen die strukturell wachsen können. Digitalisierung, Elektrifizierung, Demographie sind bspw. strukturelle Wachstumsthemen. Als einer der Technologieführer ist Hella ein wichtiger Partner der Automobilindustrie. 

Strukturelles Wachstum erschließt sich das Unternehmen aus innovativen Produkten wie Intelligente Batteriesensoren, radarbasierten Fahrerassistenz-Systemen sowie adaptiven Lichtsystemen. Jungheinrich gehören zu den weltweit führenden Intralogistikunternehmen. Das Unternehmen deckt die gesamte Wertschöpfungskette von einzelnen Flurförderzeugen bis zu vollautomatisierten Intralogistik-Systemen ab. Jungheinrich profitiert von der zunehmenden Digitalisierung des Handels (E-Commerce), aber auch der internen Digitalisierung der Unternehmen wie bspw. des Lagerprozesses.

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