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DWS-Investmentspezialist zur 5G-Technologie „Vor allem die Infrastruktur bietet Anlegern Chancen“

Aktualisiert am in InterviewsLesedauer: 7 Minuten
Matthias Meyer ist Leiter Investmentspezialisten für Liquid Real Assets & Aktien bei der DWS
Matthias Meyer ist Leiter Investmentspezialisten für Liquid Real Assets & Aktien bei der DWS | Foto: DWS

der fonds: Herr Meyer, welche Bedeutung hat die 5G-Technologie für den Industriestandort Deutschland?

Matthias Meyer: Im Laufe des nächsten Jahrzehnts werden drahtlose Anwendungen der fünften Generation (5G) nahezu alle Wirtschaftssektoren tangieren. Sowohl für den Dienstleistungsbereich als auch für das produzierende Gewerbe bietet der Übertragungsstandard enorme Innovations- und Wertschöpfungspotenziale. Mit einem Industrieanteil von etwa einem Viertel der Gesamtwirtschaftsleistung profitiert Deutschland von einer möglichst frühzeitigen 5G-Einführung. Gerade durch vernetzte Produktion unserer dezentral organisierten Wirtschaft ergeben sich Steigerungsmöglichkeiten bei Produktivität und Ressourcen-Effizienz sowie bei geringeren Emissionen.

Gleichzeitig eröffnet die technologische Entwicklung Chancen für neue Anwendungsszenarien. Höhere Übertragungsgeschwindigkeiten und bessere Datenraten – Stichwort Konnektivität – legen die Grundlage für weitere Entwicklungen in den Bereichen Internet der Dinge (IdD), vernetzte Mobilität und Smart Cities. All dies erfordert allerdings massive Investitionen in die Kommunikationsinfrastruktur unseres Landes.

Welche Unternehmen werden von der 5G-Technologie profitieren?

Meyer: Im ersten Schritt werden vor allem Besitzer von Mobilfunkmasten, Glasfaserleitungen und Datenzentren vom Übertragungsstandard 5G profitieren, denn: Diese Infrastruktur bildet das kritische Fundament, um Volkswirtschaften in das nächste digitale Zeitalter zu führen. Perspektivisch ergeben sich zudem weitere Wachstumspotenziale für Software-Anbieter, Verbraucher-Hardware, aber auch für Digitalinhalte.

Lassen Sie uns über die Betreiber von Mobilfunkmasten sprechen. Welche Potenziale machen Sie hier aus?

Meyer: Mobilfunkmast-Besitzer vermieten die Antennenplätze an den entsprechenden Masten per langfristigen Mietverträgen oft an mehrere Netzbetreiber. So profitieren sie aktuell und auch künftig von der steigenden Nachfrage nach mobilen Daten. Gleichzeitig werden sie zu Nutznießern des technologischen 5G-Auf- und des konstanten Netzausbaus. Obwohl die Durchleitungsgeschwindigkeit von 5G deutlich schneller ist, kann die Technologie indes nur kürzere Distanzen als 4G zurücklegen. Um die gleiche Netzabdeckung zu erzielen, braucht es mehr 5G-Türme als zu 4G-Zeiten.

Sie hatten die Besitzer von Glasfaserleitungen bereits angesprochen. In welchem Umfang verändert die 5G-Technologie diesen Sektor?

Meyer: Für diesen Bereich gehen wir von einem riesigen Wachstumsschub durch die 5G-Technolgie aus. Ohne ausreichende Glasfaser können Netzbetreiber die prognostizierte Netzwerkleistung für 5G nicht unterstützen. Entsprechende Netze werden weitgehend auf Kabel-Breitband angewiesen sein. Da 5G- Daten auf höheren Frequenzen im Vergleich zum 4G-Standard übertragen werden, ist die Reichweite von 5G-Netzen begrenzter. Signale haben eine geringere Reichweite und können Wände schwerer durchdringen. Daher benötigen 5G-Strukturen ein dichtes Netzwerk sogenannter Small Cells, die mit einem glasfaserverkabelten Pendant verbunden sind. Erst die physikalischen Eigenschaften von Glasfaser ermöglichen eine sichere Datenübertragung über große Entfernungen – mit höheren Datenraten als bei den herkömmlichen Kupferkabeln.

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