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Von Aktualisiert am in Produkt-CheckLesedauer: 6 Minuten
Tobias Bierl
Tobias Bierl ist der Experte in Sachen Berufsunfähigkeitsversicherung bei DAS INVESTMENT. | Foto: Finanzberatung Bierl GmbH / Jessica Rollinger mit Canva
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Die Swiss Life ist durchaus einer der Großen im Biometrie-Markt, da man nicht nur im eigenen Namen auftritt, sondern auch der Initiator der Metall-, Chemie- und Klinikrente ist. Dort sind jeweils aber faktisch dieselben Ausgestaltungsformen sowie Konfigurationsmöglichkeiten wie bei der normalen Berufsunfähigkeitsabsicherung möglich. Auch aus diesem Grund komme ich immer wieder mit der Swiss Life in Berührung, da Interessenten mich darauf ansprechen.

Dennoch spielte die Swiss Life in meiner Beratung zur Berufsunfähigkeitsversicherung bisher eine untergeordnete Rolle, auch wenn ich die Gesellschaft grundsätzlich als Biometrie-Versicherer schätze. Das lag zum einen an zu harten und wenig individuellen Risikoprüfungen, zum anderen an der im Marktvergleich schlechteren technischen Ausgestaltung. Mit dem Update Anfang 2025 möchte man wieder den Anschluss schaffen. Immerhin hat man nach eigenen Angaben über 18 Monate an Verbesserungen gearbeitet.

Erhöhung der Nachversicherung immer noch nicht ausreichend

Einer der größten Kritikpunkte war, dass die Erhöhungsmöglichkeiten im Rahmen der Nachversicherung mit maximal 2.500 Euro im Vergleich der Marktspitze viel zu gering waren. Insbesondere für (angehende) Akademiker ist das ein ungeeigneter Wert, sodass man die Swiss Life maximal bei einer Aufteilung auf zwei BU-Versicherer berücksichtigen konnte. Diese Grenze wurde nun von 2.500 auf 3.000 Euro erhöht. Diese dezente Anhebung hätte definitiv noch Luft nach oben gehabt.

Auch die neue Karrieregarantie hält im Marktvergleich nicht Schritt

Die Karrieregarantie hat mittlerweile bei vielen Anbietern Einzug gehalten. Sie greift, wenn die normalen Erhöhungsmöglichkeiten in der Nachversicherung ausgeschöpft sind, Versicherungsnehmer aber Gehaltssteigerungen verzeichnen. Auch die Swiss Life hat eine solche Karrieregarantie bei Gehaltssprüngen von mindestens fünf Prozent jetzt eingeführt, diese aber bei maximal 4.000 Euro gedeckelt. Das ist für das Jahr 2025 viel zu wenig. Sieht man sich nur die letzten Updates der Konkurrenz von Baloise, Bayerische und Volkswohl Bund mit deutlich höheren Werten an, erkennt man das Dilemma.

Da kann auch die vermeintlich höhere Absicherung für Humanmediziner nicht als Rettungsanker dienen. Hier könnte zwar bis 5.000 Euro erhöht werden, aber nur, wenn die versicherte Person den Vertrag mit einer ärztlichen Untersuchung abgeschlossen hat.

Positiv ist hingegen, dass es jetzt weitere Anlässe gibt, seine BU-Rente bei der Swiss Life zu erhöhen (wie die Volljährigkeit, erstmalige Aufnahme einer anerkannten Ausbildung / Studium und die Wiederaufnahme der Berufstätigkeit innerhalb 36 Monate nach Geburt eines Kindes). Gut gefällt mir auch, dass direkt um bis zu 50 Prozent erhöht werden kann, die finanzielle Angemessenheit vorausgesetzt.

Anhebung der ärztlichen Untersuchungsgrenzen

Als einer der letzten im Kreis der etablierten BU-Versicherer hat die Swiss Life jetzt die ärztlichen Untersuchungsgrenzen von 2.500 auf 3.000 Euro erhöht. Es genügt somit die Beantwortung der normalen Antragsfragen, um bis zu 3.000 Euro abzusichern. Nachdem dieser Wert gefühlt zwei Jahrzehnte gleich geblieben war, zieht die Swiss Life mit anderen Versicherer gleich und passt diese Grenze an die Inflation und den Kaufkraftverlust der vergangenen Jahre an.

Zu geringe Beitragsdynamik bei Schülern, Azubis und Studenten

Im Zuge des Updates wurden zudem auch die maximalen Abschlussgrenzen für Schüler sowie Auszubildende leicht erhöht – von 1.300 Euro auf 1.500 Euro monatlicher BU-Rente. Leider bleiben aber weiterhin Unzulänglichkeiten für diese Zielgruppen (zudem auch für Studenten).

Eine Beitragsdynamik von über drei Prozent kann nur angewählt werden, wenn keine garantierte Rentensteigerung ausgewählt wurde. Aber insbesondere diese Berufsgruppen benötigen sowohl eine hohe Beitragsdynamik, als auch eine Steigerung der BU-Rente im Leistungsfall. 

Besserstufungs-Option jetzt verbindlich geregelt

Kritikwürdig fand ich bisher auch, dass es keine in den Vertragsbedingungen verbindliche Besserstufungs-Option gab. Sie erlaubt eine verbesserte Berufseinstufung ohne erneute Gesundheitsprüfung. Der Schüler wird nicht ewig Schüler bleiben, daher ist eine solche Regelung von Vorteil.

Auch wenn die Swiss Life in der Praxis hier bisher kulant war, ist es positiv, dass dies nun schriftlich in den Vertragsbedingungen berücksichtigt wurde. Viele verschiedene Ereignisse wie der Eintritt ins Berufsleben, Aufnahme eines Studiums oder auch der Wechsel einer Schulform können jetzt als Anlass genommen werden, seine berufliche Tätigkeit überprüfen zu lassen. Das finde ich gut.

 

Flexiblere Auswahlmöglichkeit bei der Arbeitsunfähigkeitsklausel

Bei der Swiss Life kann man inzwischen die Arbeitsunfähigkeitsklausel nicht nur für wie bisher 24 Monate, sondern jetzt auch für 36 Monate mit in den Vertrag einschließen. Es gibt also eine Auswahlmöglichkeit zwischen 24 oder 36 Monate. Ob sich dieser flexible Einbau als Baustein durchsetzt, ist noch nicht absehbar.

Eine Anpassung gab es auch bei der Akuthilfe, welche von zwölf auf 18 Monate erhöht wurde. Sie ist ein vereinfachter Leistungsauslöser, welche bei insgesamt sechs Erkrankungen leistet (Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Taubheit, Verlust der Sprache, Blindheit). In diesem Fall ist es aber immer wichtig zu wissen, dass diese nicht zusätzlich zur Berufsunfähigkeitsrente gezahlt, sondern miteinander verrechnet wird. Der Leistungsantrag dürfte aber einfacher vonstattengehen.

Mein Fazit

Der große Sprung ist der Swiss Life mit dem Update in meinen Augen leider nicht gelungen, zumindest nicht für die Zielgruppe der Akademiker sowie Schüler und Studenten. Der Versicherer befindet sich weiterhin im erweiterten Kreis meiner Anbieter und kann punktuell eingesetzt werden. Zur oberen Spitzenklasse am Markt kann der Versicherer trotz einiger wichtiger Verbesserungen durch das aktuelle Update aus meiner Sicht nicht gezählt werden.

Trotzdem muss man der Swiss Life zugutehalten, dass sie das Thema Arbeitskraftabsicherung medial mit ihren Branchenlösungen vorantreibt – ein wichtiges Zeichen. Für den Industriemechaniker, die Krankenschwester oder den Chemielaboranten im Arbeitsleben kann die Swiss Life vielleicht daher eher infrage kommen.

Über den Autor:

Tobias Bierl wurde 1984 geboren. Als ausgebildeter Versicherungsfachmann und Finanzanlagenfachmann gründete er mit seinem Bruder 2008 Stefan die Finanzberatung Bierl in Walderbach in der Oberpfalz. Als einer der Geschäftsführer liegt sein Schwerpunkt im Bereich Biometrie / Berufsunfähigkeitsversicherung. Bierl gewann 2019 den OMGV Makler-Award für den besten Blog / Content auf der Homepage und 2021 für die besten Kundenbewertungen.     

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