Nachwuchsmakler Enrico Kunz im Interview „Neben Sänger und Schauspieler war Versicherungsmakler mein Traumberuf“
Er habe das Glück gehabt, in den familiengeführten Versicherungsvermittlungsberieb einsteigen zu können, sagt Enrico Kunz. Doch anstatt sich dort langsam akklimatisieren zu können, wurde er quasi über Nacht in die volle Verantwortlichkeit katapultiert.
Im Interview mit DAS INVESTMENT berichtet der 26-Jährige über die Spezialisierung seiner Gesellschaft CK Vorsorge Komplett aus Engen bei Konstanz, darüber, wie er Kunden gewinnt – und warum die rein digitale Beratung für ihn nicht das Maß aller Dinge ist.
Kunz ist einer von 14 Nachwuchsmaklern, die in diesem Jahr auf der Dortmunder DKM um den Jungmakler Award angetreten sind.
DAS INVESTMENT: Hallo Enrico, verrate uns doch mal etwas über Deinen persönlichen Hintergrund.
Enrico Kunz: Ich habe in der Schule verschiedene Bereiche ausprobiert und dabei gemerkt, dass Handwerk nicht so meins ist. Stattdessen hat es mir gefallen, mich mit Zahlen zu beschäftigen und mit Menschen im Austausch zu sein. Die Organisation von Klassenfahrten oder der Skiausfahrt, die Angebote von Busunternehmen zu vergleichen, das hat mir damals schon Spaß gemacht. Den Versicherungsmaklerbetrieb hat mein Vater gegründet, ich bin also mit dem Beruf groß geworden. Nach der Ausbildung bei der Allianz Deutschland im Außendienst habe ich den elterlichen Betrieb übernehmen dürfen.
War Versicherungsmakler Dein Traumjob?
Kunz: Neben Sänger und Schauspieler war Versicherungsmakler definitiv mein Traumberuf. Die Chance eines familiengeführten Unternehmens in die nächste Generation zu bringen, war für mich ein Geschenk.
Wie verlief Dein Start im Unternehmen?
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Kunz: Mein Aufstieg kam etwas unerwartet. Aus gesundheitlichen Gründen musste sich mein Vater aus der Firma zurückziehen. Ich bin im Juli 2019 als Gesellschafter-Geschäftsführer eingestiegen und so relativ schnell und unerwartet vom Azubi zum Unternehmer geworden. Von heute auf morgen, Gespräch mit dem Steuerberater und Rechtsanwalt und die Entscheidung für das familiäre Unternehmen treffen zu müssen, war eine große Herausforderung. Sie hat mich rückblickend aber schnell unternehmerisch reif für mein Alter gemacht.
Beim Einstieg ins familieneigene Unternehmen hast Du dort vermutlich schon Kunden dort gefunden, musstest die ersten Kunden nicht selbst akquirieren.
Kunz: Ich hatte das riesige Privileg, einen Maklerbestand übernehmen zu dürfen und diesen sukzessive ausbauen zu können.
Welche Vorteile hat es für Dich, selbstständig zu sein?
Kunz: Selbstständigkeit bedeutet für mich, frei zu sein in meinem Tun. Ich liebe es, zu gestalten und individuell zu sein. Ich muss mich nicht an fixe Strukturen binden, sondern kann kreativ sein, besonders bei den Lösungskonzepten für meine Kunden.
Gibt es auch negative Aspekte?
Kunz: Ja natürlich, die Tage sind länger, und auch am Wochenende gibt es das eine oder andere zu tun. Viele Themen wie Geschäftsplanung, Fahrzeugflotte, strategische Themen kennt ein Angestellter nicht und kann das vielleicht auch schwer nachvollziehen. Mein Beruf ist allerdings meine Leidenschaft. Ich schätze es sehr, das Lächeln meiner Kunden zu sehen, wenn wir eine Lösung gefunden haben und ich wieder einen Menschen begeistern konnte.