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Nachwuchsmaklerin Kristina Glaser im Interview
Kristina Glaser hat sich in zwei Stufen selbstständig gemacht. Zunächst arbeitete sie als Ausschließlichkeitsvertreterin in der eigenen Agentur, 2024 wagte sie den Schritt in die Maklerschaft. Glasers Unternehmen ist in Schweinfurt ansässig und heißt Krima Finance. Ihr Fokus: Immobilien. Krima Finance bietet Hausverwaltungen Versicherungslösungen an, abgestimmt auf deren Anforderungen und die individuellen Objekte, um damit die Immobilienverwaltung zu ergänzen.
Glaser ist eine von 14 Kandidatinnen und Kandidaten, die im Endausscheid zum diesjährigen Jungmakler Award im Rahmen der Dortmunder DKM standen. Im Interview gibt sie einen Einblick in ihren Werdegang und ihren Berufsalltag.
DAS INVESTMENT: Hallo Kristina, Du hast Dich als Versicherungsmaklerin mit dem Unternehmen Krima Finance selbstständig gemacht. Was hast Du vorher gemacht?
Kristina Glaser: Bevor ich Versicherungsmaklerin wurde, habe ich zehn Jahre in der Ausschließlichkeit gearbeitet. Diese Zeit hat mir wertvolle Erfahrungen im Versicherungsvertrieb und in der Kundenbetreuung gebracht.
War Versicherungsmaklerin dein Traumjob?
Glaser: Nicht direkt. Ursprünglich wollte ich in die Bankbranche einsteigen. Aber nachdem es mit einem Praktikumsplatz nicht geklappt hat, habe ich mich bei verschiedenen Unternehmen beworben. Dabei bin ich in einem Versicherungsbüro in Schweinfurt gelandet. Nach meinem Schülerpraktikum bin ich der Branche treu geblieben. Ich habe den Bezug nie verloren, und der Schritt in die Versicherungswelt war für mich irgendwann ganz klar.
Wann und unter welchen Bedingungen hast Du Dich selbstständig gemacht?
Glaser: Das war 2019. Am Anfang war es wie „Fahrradfahren mit Stützrädern“, weil ich aus der sicheren Umgebung der Ausschließlichkeit gestartet bin. Das Unternehmen im Hintergrund hat vieles geregelt, während ich mich auf den Vertrieb konzentrieren konnte.
Wann bist Du in die Maklerschaft gewechselt?
Glaser: Das war in diesem Jahr, also 2024.
Unterscheidet sich die Tätigkeit als Ausschließlichkeitsvertreterin sehr von der als Maklerin?
Glaser: Es ist ein großer Unterschied, nicht nur, weil ich mit meinem Büro umgezogen bin. Als Maklerin erhalte ich Input von verschiedenen Versicherungsgesellschaften. Man erhält sehr viele Informationen und muss sich mit den unterschiedlichen Unternehmen beschäftigen. Als Makler zu arbeiten, ist auch zeitaufwendiger, weil man kein Unternehmen im Hintergrund hat. Vertrieb, Marketing und mehr – man muss sich von der Pieke auf um alles selbst kümmern.
Hast du eigene Kunden in die Selbstständigkeit mitgebracht?
Glaser: Als Ausschließlichkeitsvertreterin habe ich größtenteils im Kundenbestand der Agentur gearbeitet. Als ich in die Maklerschaft gewechselt bin, konnte ich die Kunden natürlich nicht mitnehmen. Einige Kunden sind von sich aus auf mich zugekommen, so dass ich auch einige alte Kunden weiter betreue. Die meisten sind jedoch Neukunden.
Wo findest du neue Kunden?
Glaser: Hauptsächlich über Empfehlungen.
Welche Vorteile hat die Selbstständigkeit?
Glaser: Der größte Vorteil ist die Eigenständigkeit. Ich kann meine Arbeit frei gestalten und meine Kunden individuell betreuen. Ich kann als Maklerin jetzt auch Kunden betreuen, für die ich früher gar kein Angebot hatte.
Gibt es auch negative Seiten?
Glaser: Ja, es kann schwierig sein, zur Ruhe zu kommen, da man ständig erreichbar sein möchte und viel Verantwortung trägt.
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Wie viele Stunden pro Woche arbeitest Du?
Glaser: Das variiert, aber im Durchschnitt sind es etwa 50 Stunden pro Woche.
Schildere mal bitte Dein Geschäftsmodell.
Glaser: Schon in meiner Zeit in der Ausschließlichkeit habe ich mich intensiv mit Immobilien als Kapitalanlage beschäftigt. Damals konnte ich meinen Kunden aber keine passenden Objekte anbieten, was für mich ein Widerspruch war. Jetzt arbeite ich mit einer Hausverwaltung zusammen. Diese Zusammenarbeit ist ideal: Ich kümmere mich um Versicherungen und Kapitalanlagen, die Hausverwaltung übernimmt die Verwaltung und Finanzierung.
Was machst du, wenn Kunden etwas verlangen, das du nicht anbietest?
Glaser: In solchen Fällen verweise ich sie an kompetente Kollegen in meinem Netzwerk.
Welche Art von Netzwerk ist das?
Glaser: Das Netzwerk habe ich mir auf vielen Wegen, zum Beispiel über Weiterbildungen und über die Wirtschaftsjunioren in meiner Region gebildet. Ich bin daran interessiert zu wachsen. Daraus entstehen viele wertvolle Kontakte. Ich bin aber nicht Teil eines Vertriebsverbunds.
Auf welche Kunden hast du dich spezialisiert?
Glaser: Mein Fokus liegt auf Hausverwaltern.
Hast du als noch junge Maklerin auch nur junge Kunden?
Glaser: Nein, mein Kundenstamm ist bunt gemischt.
Welche Rolle spielt Social Media für Dich beruflich?
Glaser: Social Media ist enorm wichtig, um sich am Markt zu präsentieren.
Duzt oder siezt Du die Kunden?
Glaser: Das hängt von der Situation ab. Ich passe mich der Kommunikation an, die für den Kunden am angenehmsten ist.
Wie hoch ist der Anteil zwischen digitaler Kommunikation und Gesprächen mit Kunden vor Ort?
Glaser: Etwa 90 Prozent der Kommunikation läuft digital.
Ein Tipp für einen „alten Hasen“ der Branche?
Glaser: Hört nie auf, euch weiterzuentwickeln, und bleibt im Austausch mit Kollegen. Gemeinsam kann man voneinander lernen und wachsen.