LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
, Lesedauer: 10 Minuten

Natixis-Vertriebschef Jörg Knaf „Diesen administrativen Aufwand werden kleine Berater kaum stemmen können“

Seite 3 / 8

Multi-Asset-Lösungen sind mehr als ein Trend und in den vergangenen Jahren zu einer etablierten Fonds-Klasse herangereift. Wie haben Sie sich in diesem Bereich positioniert?

Knaf: Die Multi-Asset-Lösungen ist die Wollmilchsau der Asset-Management-Branche.  Es ist aber auch ein One-Size-Fits-All-Ansatz, der nicht allen Marktsituationen gerecht werden kann – mittlerweile sind zu viele der Fonds zu groß und damit manövrierunfähig geworden sind. Aber sie bieten auch Anlegern mit kleinem Vermögen Zugang zu einer professionellen Vermögensverwaltung. Hier sollten sich allerdings der Asset Manager und der Vermögensberater ihrer Pflicht bewusst sein. Asset Manager dürfen ihren Investment-Prozess nicht verwässern, indem sie ungebremst Gelder aufnehmen, wenn dadurch die Kapitalerhalt-Komponente in Gefahr gebracht wird. Und der Investmentberater muss die Bedürfnisse des Kunden und seine Lebenssituation in Einklang mit den Anlagemöglichkeiten bringen.

Wo legen Sie klare Schwerpunkte?

Knaf: Ganz klar im Alternativen-Bereich – dort wo gering korrelierte, liquide und transparente Anlagen vorhanden sind. Wo wir die Expertise unserer Affiliates, den Boutiquen, bestens ausspielen können.  Konkret heißt das, Managed Futures, Global Macro, Senior Bank Loans, Immobilien, Infrastructure. Und, ja, auch SRI. Denn spätestens Volkswagen hat uns gezeigt, dass selbst in einem Blue Chip Gefahren lauern können.

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Wie funktioniert der Vertrieb von Multi-Asset-Lösungen in der Zielgruppe institutionelle Investoren? Wie geht die Zielgruppe bei Investitionen in diesem Bereich vor?

Knaf: Die meisten institutionellen Anleger wie Pensionskassen und Versicherungen sind stark eingegrenzt in ihren Anlagemöglichkeiten und legen, nach dem Baustein-Prinzip, weiterhin einen Großteil ihrer Investments in einzelnen traditionellen Asset-Klassen an. Trotzdem gibt es aber eine Reihe professioneller Anleger, die durch Alternative Investments zum Beispiel in Global Macro ein breites „Exposure“ zu vielen Asset-Klassen erlangen. Volatilität, Minimum Variance und Smart-Beta-Produkte sind auch Anlageformen, die immer mehr Anklang unter institutionellen Anlegern finden.

Sind Liquid Alternatives die neuen Multi-Assets? Wie sind Sie hier aktuell aufgestellt und was planen Sie in dem Bereich?

Knaf: So weit würde ich nicht gehen. Liquid Alternatives versuchen dem Ottonormalverbraucher unkorrelierte Anlagen in einem bewährten Vehikel zugänglicher zu machen, also einem Ucits- oder Ogaw-Mantel.  Multi-Asset-Fonds aber weisen eine hohe Korrelation zu traditionellen Anlagen auf.

Tipps der Redaktion