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Natixis-Experte James Beaumont „Mischfonds allein reichen nicht“

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Speziell in Deutschland haben wir über die 25 moderaten Portfolios hinaus auch noch 10 konservative und 18 aggressive Portfolios unter die Lupe nehmen können. Dabei zeigte sich, dass die Steigerung des Risikoanteils nach wie vor sehr klassisch über die Aktienquote vorgenommen wird: Sie steigt von durchschnittlich 10 Prozent für ein „konservatives“ Profil auf 35 Prozent für ein „moderates“ und 71 Prozent für ein „aggressives“ Profil (siehe Grafik).

Grafik: Portfolio-Typen im Vergleich

Allerdings haben sich die Vermögensverwalter innerhalb dieses Aktienanteils um eine gewisse Diversifikation bemüht, indem sie verschiedene Investmentstile (Value, Growth, Dividenden, etc.) verfolgten. Was sich auch in dieser Stichprobe wieder bestätigt hat, ist ein gewisser Home Bias: In konservativen Portfolios ist zum Beispiel nahezu die Hälfte des Aktien-Exposures in Europa allokiert; beim moderaten immerhin noch ein Drittel, und erst das aggresive Portfolio zeigt eine ausgewogene Aufteilung des Aktienanteils zwischen den Märkten USA, Emerging Markets, Europa und Global.

Ähnliches gilt für den Rentenanteil, der im konservativen Portfolio immerhin 56 Prozent ausmacht. Mehr als die Hälfte davon investierten die deutschen Anleger in deutsche und europäische Anleihenfonds.
In allen Risikoklassen bestätigte sich der Trend zum Mischfonds. Nach der jüngsten Statistik des deutschen Fondsverbandes BVI führten sie in 2018 die Absatzliste der offenen Publikumsfonds das sechste Jahr in Folge an; sie sammelten netto 21,6 Milliarden Euro ein.

Wie im Vorjahr standen bei den Anlegern Produkte, die zu gleichen Teilen in Aktien und Anleihen anlegen, mit 15,8 Milliarden Euro im Mittelpunkt. In den Portfolios der Vermögensverwalter machen sie (im moderaten Profil) immerhin 17 Prozent aus; ähnlich hohe Anteile erreichen im internationalen Vergleich nur Frankreich und Italien.

Multi-Asset-Einsatz enttäuschend

Das wichtigste Ergebnis unserer Untersuchung: Die von den Beratern angestrebte Diversifizierung durch Multi-Asset-Fonds hat in 2018 nicht funktioniert. Der Grund für das schlechte Abschneiden der Multi Asset-Ansätze liegt in deren hoher Korrelation mit den anderen Anlagebestandteilen der jeweiligen Musterportfolios (siehe Chart 2). Es liegt die Vermutung nahe, dass die eingesetzten Multi Asset-Fonds in hohem Maße die bereits vorhandenen Assetklassen und Strategien im Portfolio stark widerspiegeln.

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