Erdüberlastungstag 2021 Natürliche Ressourcen schon im Juli verbraucht

In diesem Jahr hat die Menschheit bereits Ende Juli alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die der Planet innerhalb eines Jahres erzeugen und regenerieren kann. Der sogenannte Erdüberlastungstag (englisch: Earth Overshoot Day) fällt 2021 auf den 29. Juli und ist damit mehr als drei Wochen früher als im vergangenen Jahr, als die Übernutzung der Erde durch die Auswirkungen der Pandemie etwas zurückgegangen war. Das teilten die Umweltorganisationen BUND und Germanwatch in Berlin mit.
„Wir erleben nun den befürchteten Rebound-Effekt, das sprunghafte Wiederansteigen der Emissionen nach dem Höhepunkt der Pandemie“, sagt Steffen Vogel aus dem Team Unternehmensverantwortung der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch. „Dass der Ressourcenverbrauch trotz anhaltender Pandemie schon dieses Jahr wieder das Niveau von 2019 erreicht, zeigt: Wir brauchen dringender denn je ein Umsteuern in der Klima- und Ressourcenpolitik. Covid-19-Konjunkturprogramme müssen unbedingt auf nachhaltige Wirtschaftsweisen ausgerichtet werden.“
Bedarf übersteigt Kapazitäten
Die Erdüberlastung wird jedes Jahr vom Global Footprint Network berechnet. Dafür werden die biologische Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen sowie zur Aufnahme von Müll und Emissionen dem Verbrauch von Wäldern, Flächen, Wasser, Ackerland und Fischgründen, den die Menschen nutzen, gegenübergestellt.
Erstmals vor Ablauf des Jahres überschritten wurde die Biokapazität der Erde im Jahr 1970. Im Jahr 2000 fand der Erdüberlastungstag bereits im September statt. Um den Ressourcenbedarf nachhaltig zu decken, bräuchte die Weltbevölkerung heute rechnerisch 1,75 Planeten. Würden alle Länder so haushalten wie Deutschland, wären gar drei Erden nötig. Bei einer Lebensweise wie in China bräuchte die Weltbevölkerung 2,2 Erden; würden alle Menschen so leben wie in den USA, wären es sogar fünf.

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Steigende CO2-Emissionen und Abholzung
Den Berechnungen des Global Footprint Network zufolge beruht die zunehmende Übernutzung der Ressourcen auf dem starken Anstieg der CO2-Emissionen um prognostiziert 6,6 Prozent gegenüber 2020 sowie auf dem Verlust von 0,5 Prozent Biokapazität der Wälder, vor allem durch die rasante Abholzung des Amazonas-Regenwaldes.
„Um die ständige Überdehnung der Grenzen des Planeten zu stoppen, brauchen wir eine engere internationale Kooperation auf mehreren Ebenen. So muss die Bundesregierung jetzt zum Beispiel mit ihren europäischen Partnern die Umsetzung des European Green Deal beschleunigen”, sagt Audrey Mathieu, Referentin für EU-Klimapolitik bei Germanwatch. „Auf die nächste Bundesregierung kommen sowohl auf EU-Ebene als auch beim Ergreifen wirksamer Maßnahmen zum Erreichen der verbesserten deutschen Klimaziele große Aufgaben zu.“ Überdies gehe es darum, mit zentralen Schwellenländern Klimapartnerschaften zum zügigeren Umstieg Richtung Klimaneutralität auf- und auszubauen.
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