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Invers-Messe LVFM: Maklerpool will notfalls Alte-Hasen-Regelung einklagen

Diskussion mit Anspruch (von links): Udo Rummelt, Invers; Philipp <br>Vorndran, Flossbach von Storch; Guido Bartels, Ethna Capital;<br>John O'Donell, Fidelity, Moderatorin Cornelia Fentzahn, Invers;<br>Christoph Bergweiler, JP Morgan Asset Management; Gabriel von<br>Canal, Augsburger Aktienbank und Björn Drescher, Drescher & Cie.
Diskussion mit Anspruch (von links): Udo Rummelt, Invers; Philipp
Vorndran, Flossbach von Storch; Guido Bartels, Ethna Capital;
John O'Donell, Fidelity, Moderatorin Cornelia Fentzahn, Invers;
Christoph Bergweiler, JP Morgan Asset Management; Gabriel von
Canal, Augsburger Aktienbank und Björn Drescher, Drescher & Cie.
Notfalls will der Pool die so genannte „Alte-Hasen-Regelung“ einklagen. Zuvor ging es auf der bereits zum 7. Mal in der sächsischen Metropole veranstalteten Leipziger Versicherungs- und Fondsmesse (LVFM) um Maklerservice in allen Schattierungen. Rund 80 Aussteller und etwa 2.200 Besucher verzeichnete nach Angaben der Invers die eintägige Messe, die mit einer rauschenden Gala endete.
Bildstrecke: Die LVFM-Messe der Invers
Inhaltlicher Höhepunkt: Die Podiumsdiskussion unter der Leitung von Cornelia Fentzahn, die in einer Stunde sowohl die neuesten Markttrends als auch das Regulierungsthema abhandelte. Der Euro, Griechenland und die anhaltende Krise um die offenen Immobilienfonds waren zunächst das Thema.

„Wir müssen damit rechnen, dass weitere Immobilienfonds abgewickelt werden“, sagte Björn Drescher, Drescher & Cie. und nahm Bezug auf die kürzliche Pleite mehrerer Immobilien-Dachfonds. Bei den illiquiden Produkten herrsche ein großer Druck, Positionen zu veräußern. Der Experte erwartet, dass die Zwei-Jahres-Fristen nicht überall ausgenutzt werden und nicht mehr alle derzeit geschlossenen offenen Fonds wieder öffnen werden.

Wie es mit den Immobilienfonds weitergeht

Die Anklageklasse sei jedoch keinesfalls „tot“, da die jüngsten gesetzlichen Änderungen an der richtigen Stelle, nämlich an den Haltefristen, angesetzt hätten, so Drescher weiter. Dies hätte nur sehr viel eher erfolgen müssen. „Wenn man dreistellige Millionen-Vermögensbeträge, die mehr als 10 Prozent eines Fondsvolumens ausmachen, per Knopfdruck wegdrücken kann, darf man sich über das Ergebnis nicht wundern“, so Drescher. Am Ende werde die Anlageklasse wieder hauptsächlich für den Privatanleger zur Verfügung stehen.

Ein weiteres Thema der Runde: Edelmetalle als Inflationsschutz. „Nur bei extremen Inflationsraten ist dies wirklich so“, sagte Phillip Vorndran, Flossbach von Storch. Nämlich wenn die Teuerungsrate entweder unter 2 oder über 7 Prozent liege. Sonst müsse man Edelmetalle eher als Versicherung für den wirklichen Krisenfall betrachten. Gold und Silber steige nicht im Wert, sondern das Papiergeld falle im Wert, da die Notenbanken mehr Geld druckten.

Alte Hasen hoffen

Großes Interesse brachte das Auditorium den Regulierungsfragen entgegen. Fondsvermittler fallen künftig unter den neuen Paragraf 34f der Gewerbeordnung, der unter anderem auch eine Sachkundeprüfung vorsieht – und zwar für alle Vermittler, auch die „Alte Hasen“, die bei der Regulierung der Versicherungsvermittlung davon noch freigestellt waren.

Invers-Geschäftsführer Udo Rummelt sagte, falls es nicht doch noch zu einer Alte-Hasen-Regelung komme, werde Invers dagegen klagen. Gleichzeitig werde man für die an Invers angeschlossenen Makler aber den entsprechenden Service für die Prüfung bereitstellen. Derzeit sind nach Unternehmensangaben rund 3.900 Makler an Invers angebunden.

Die Diskussionsrunde war sich einig, dass eine gewisse fachliche Qualifikation absolut notwendig sei. Christoph Bergweiler von JP Morgan schätzte den Aufwand für den neuen Sachkundenachweis für die 34d-Vermittler auf rund 60 bis 80 Stunden: „Das ist zu schaffen“, so sein Fazit. Allerdings sei dies nur ein Faktor, die neuen Beratungs- und Dokumentationspflichten werden so manchem Makler nachhaltiger zusetzen.

Die Invers-Moderatorin appellierte an die Makler, „sich jetzt um ihre Kunden zu kümmern.“ Derzeit habe man als freier Makler eine große Chance auf dem Markt, weil die Banken kaum noch beraten würden. Weg vom Produktverkauf, hin zur umfassenden Beratung, so die Devise, die der Maklerpool mit seinen Servicelösungen aktiv unterstütze.

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