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Nach Anzeige von Carsten Maschmeyer Große Razzia bei Bank J. Safra Sarasin

Jetzt hat es auch die Bank J. Safra Sarasin in der Schweiz erwischt: Ermittler durchsuchten gestern über 20 Büros und Wohnungen der Schweizer Bankenbranche, berichtet die Basler Zeitung. Dabei hätten sie vor allem die Bank J. Safra Sarasin im Visier gehabt. Bereits vor zehn Tagen führten Polizei und Staatsanwaltschaft Razzien in zehn Ländern Europas durch. Sie suchten nach Hinweisen auf sogenannte Cum-Ex-Geschäfte. Wegen solcher zeigte AWD-Gründer Carsten Maschmeyer die Bank J. Safra Sarasin Mitte August an.

Maschmeyer und seine Partnerin Veronica Ferres investierten gemeinsam über die Schweizer Bank 40 Millionen Euro in den Sheridan Solutions Equity Arbitrage Fund. Die Luxemburger Fondsgesellschaft versprach hohe Renditen von bis zu 12 Prozent. Hierzu nutzten die Manager diese Cum-Ex-Geschäfte, wobei sie kurz vor der Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft deren Aktien kauften (cum) und sie nach der Versammlung und damit nach der vom Kurswert abgezogenen Dividende direkt wieder verkauften (ex). Der Fonds kassierte die Dividenden und das Management berief sich beim Bundeszentralamt für Steuern auf ein zwischenstaatliches Abkommen, wonach ihnen der deutsche Staat die Kapitalertragsteuer auszahlte. Seit 2012 sind diese Nachweispflichten in Deutschland neu geregelt und Cum-Ex-Geschäfte sowie eine Auszahlung der Kapitalertragsteuer verboten. Somit bekommen die Anleger kein weiteres Geld ausgezahlt.

Nun arbeiten die deutschen Ermittler laut Basler Zeitung mit den Schweizer Behörden zusammen. Ein Kölner Staatsanwalt sei vor wenigen Wochen in der Schweiz gewesen, um den Zugriff einzufädeln. Die Behörden wären einverstanden gewesen und leisteten Amtshilfe – zum ersten Mal in einem solchen Fall. Daraufhin hätten gestern dutzende Polizisten und Staatsanwälte über 20 Wohnungen, Bankräume und auch Anwaltsbüros unter die Lupe genommen. Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittle gegen 30 Verdächtige – es gehe um eine Deliktsumme von 462 Millionen Euro.

Die Bank J. Safra Sarasin wollte sich laut Basler Zeitung nicht äußern und verwies auf das laufende Verfahren.

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