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Aktualisiert am 28.01.2020 - 11:35 Uhrin FondsLesedauer: 3 Minuten

Was ist denn da los? Greisingers Werk und Madoffs Beitrag

Bernard Madoff, Bernd Greisinger
Bernard Madoff, Bernd Greisinger

Ein rotes „Inactive” leuchtet bei der Finanzagentur Bloomberg über den Porträts der sechs BG-Dachfonds. Außer Betrieb sind die Fonds auch bei ihrer Vertriebsgesellschaft Arcturus. Die Rücknahmepreise haben einen Stand vom 16. Dezember 2008. Seit dem 17. Dezember vergangenen Jahres kommen Anleger nicht an ihr Geld, sie wissen nicht mal, was ihre Anteile noch wert sind. Rund 60 Millionen Euro Kapital sind eingefroren, ein Drittel dürfte vernichtet sein. Dieser Artikel stammt aus der aktuellen Ausgabe von DAS INVESTMENT (September 2009).
 
Titelgeschichte: Erfolgreich durch aktives Management - DAS INVESTMENT stellt fünf Fonds vor, die den Markt auch auf lange Sicht schlagen. 
 
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>> zum Abo-Service & Einzelheftbestellung Wie kein zweiter Fondsmanager in Deutschland ist BG-Namensgeber Bernd Greisinger vom Madoff-Skandal betroffen. Alle seine Dachfonds sind stark kontaminiert: Mit 49,5 Prozent ist der BG Stable Value in die beiden Madoff-Fonds Herald und Thema investiert. Bei vier weiteren BG-Fonds können bis zu 47 Prozent des Portfolios abgeschrieben werden (siehe Kasten). Greisinger, in der Vergangenheit nominiert zum „Fondsmanager des Jahres 2002” und mehrfach hochgelobt als „Meister aller Klassen”, ist tief gefallen. Nun sollen die sechs BG-Fonds im dritten Quartal wieder öffnen. Kursabschläge und fluchtwillige Anleger dürften den Fonds schwer zusetzen. „Wir werden über Fusionen einzelner Fonds nachdenken”, erklärt Bernd Greisinger. 20 Millionen Euro sind vernichtet Unverständlich ist, warum sie bereits so lange geschlossen sind. Rund 20 in Deutschland zugelassene Fonds sind vom Madoff-Skandal betroffen, geschlossen ist außer den BG-Fonds keiner. Beispiel Ampega: Der Gerling Portfolio Total Return war mit 15 Prozent seines Portfolios in Madoff-Fonds investiert. Der Fonds wurde nicht geschlossen, der Wert wurde nach unten korrigiert, fertig. Bitter für Anleger und Fondsgesellschaft, aber man hat zumindest reagiert. Die LRI Invest, Luxemburger Verwaltungsgesellschaft der Greisinger-Fonds, hat den Wert der Madoff-Anteile längst auf null taxiert bereinigt ist indes nichts. „Die Verteilung und die Höhe der Bezugsrechte haben sich verzögert”, sagt Tamara Neumann aus der LRI-Rechtsabteilung. Bezugsrechte legen fest, wie viel jeder geschädigte Anleger aus dem eventuell verbleibenden Madoff-Vermögen oder möglicher gerichtlich durchgesetzter Forderungen erhält. Wie hoch die Bezugsrechte ausfallen, teilt LRI nicht mit. Greisinger ist sich sicher, dass in Kürze alles so weiterlaufen wird wie vorm Skandal: „Ich werde allerdings nur noch auf einfache Investments setzen, Indexfonds und Ähnliches.” Diese Leichtigkeit könnte den Portfolios gut zu Gesicht stehen, denn auch ohne Madoff ist viel komplexes Stückgut in den Fonds. So jonglieren Zielfonds der weitgehend unbekannten Gesellschaft Blue Giant – vom Gewicht her Platz 2 nach den Madoff-Fonds – gerne mit Zertifikaten jeglicher Bauart. Bei diesen Fonds hält sich zumindest das Managerrisiko in Grenzen. Alleiniger Geschäftsführer von Blue Giant ist Bernd Greisinger.

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