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„Die Samsung-Aktie ist keine Konkurrenz zu Apple“

Jan Ehrhardt, Berater des Gamax Funds Junior
Jan Ehrhardt, Berater des Gamax Funds Junior
DAS INVESTMENT: Ihre Entscheidung, sich nicht am Börsengang von Facebook zu beteiligen, hat sich als richtig erwiesen – da waren die Erwartungen ganz offensichtlich zu hoch. Aber gilt für Ihre Top-Position Apple im Prinzip nicht Ähnliches?

Jan Ehrhardt: Dort hat sich das Geschäft auch 2012 prächtig entwickelt. Die Quartalszahlen lagen erneut über allen Markterwartungen. Mit 15 Millionen I-Phones hat Apple deutlich mehr verkauft als erwartet, und beim I-Pad bestehen nach wie vor Wartezeiten von ein bis zwei Wochen für die Lieferung.  

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DAS INVESTMENT: Ist denn der Verlust von Steve Jobs mittlerweile vollständig kompensiert?

Ehrhardt:
Ob Apple auch ohne Steve Jobs erfolgreich sein kann, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen. Erst, wenn es um die Weiterentwicklung der Produkte geht und der rote Faden nicht von einem Visionär wie Jobs, sondern von einem Entscheidungsgremium vorgegeben wird.

DAS INVESTMENT:
Kann Apple seine Ausnahmeposition als Innovator im IT-Bereich langfristig behaupten?

Ehrhardt:
Bislang fehlt es noch an Erfahrungswerten, in welcher Qualität Entwicklungen ohne Steve Jobs möglich sind, und inwieweit sein Innovationsgeist vom Unternehmen und seinen Mitarbeitern verinnerlicht wurde. Man kann aber sicher sagen, dass das Team einen großartigen Lehrmeister hatte. Und es wäre schon sehr verwunderlich, wenn sich in diesem Fahrwasser nicht auch aussichtsreiche Entwickler befunden haben, die die Produktgeschichte mit seiner Handschrift fortführen können.

DAS INVESTMENT:
Der südkoreanische Anbieter Samsung entwickelt sich gerade zum ernsthaften Apple-Konkurrenten. Auch in Ihrem Portfolio?

Ehrhardt: Wir sind zwar auch in Samsung investiert, aber als Konkurrenz sehe ich die Aktie nicht. Samsung besitzt neben der Fertigung von Handys und Tablets eine Vielzahl von Geschäftsfeldern und lässt so die klare Fokussierung von Apple vermissen. Das Unternehmen ist insoweit eher eine Ergänzung.

DAS INVESTMENT:
Welches Potenzial trauen Sie Samsung in den von Apple besetzten Marktsegmenten Mobile und Tablets zu?

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Ehrhardt:
Apple entwickelt ein eigenes Betriebssystem für eine fest definierte Hardware. Samsung entwickelt eine Hardware, auf die dann ein fremdes System angepasst wird. Dafür verfügt dieses über wesentlich offenere Schnittstellen. Je nachdem, ob man diese offenen Schnittstellen benötigt oder ein optimal angepasstes System sucht, haben beide Ansätze ihre Berechtigung und ihren Kundenkreis.   

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