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M&G Global Basics: Wie Graham French seinen Erfolgsfonds wieder flott machen möchte

Graham French, Manager des Fonds M&G Global Basics
Graham French, Manager des Fonds M&G Global Basics
„Der letzte Sommer war für den Fonds eine der schlechtesten Zeiten an die ich mich erinnern kann“, so French, der den Erfolgsfonds seit seiner Gründung am 17. November 2000 managt. Während die weltweiten Aktienmärkte 2012 kräftig zulegten, schloss der Vorzeigefonds der britischen Fondsgesellschaft M&G das Jahr mit einem mageren Plus von rund 2 Prozent ab. Damit gehörte er zu den schlechtesten 25 Prozent seiner Vergleichsgruppe – ein Zeugnis, das der studierte Geologe French so gar nicht gewohnt ist.

Doch bereits in den Sommermonaten konnte French nach einer umfangreichen Neuausrichtung die Wende einleiten: Seit dem Tiefpunkt im Mai ging es für den Global Basics Fonds bis heute um über 12 Prozent nach oben. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von 5,9 Prozent zu Buche. Doch der Reihe nach.

Warum der Fonds im vergangenen Jahr schwächelte

Die enttäuschende Entwicklung des Global Basics Fonds hatte hauptsächlich zwei Gründe: Zum einen setzte das Team um Graham French – bestehend aus Mathematikern und Betriebswirten – auf die falschen Branchen. Und zum anderen hatte man ein unglückliches Händchen bei der Auswahl von hochgewichteten Einzelwerten.

Für den M&G Global Basics kauft French nach eigener Aussage alles, was man essen, trinken, tragen, rauchen oder fahren kann. „Die Unternehmen aus dem Fonds produzieren Produkte für den täglichen Bedarf oder die Rohstoffe, die jeder benötigt“, sagt French. Und genau diese Rohstoffunternehmen waren es, die den Fonds vergangenes Jahr ausbremsten, und deren hohe Gewichtung ließen das Portfolio in den Rückwärtsgang schalten.

French und sein Team räumten Aktien von Minenbetreibern, Energieunternehmen und Edelmetallfirmen schon seit längerer Zeit einen Anteil von über einem Drittel im Portfolio ein. Und das war in den vergangenen Jahren auch eine gute Entscheidung: Denn der Sektor profitierte von einem Superzyklus, der durch das hohe Wachstum der Schwellenländer befeuert wurde. In den vergangenen zwei Jahren ebbte die Nachfrage nach Rohstoffen jedoch spürbar ab, was nach und nach auf die Kurse der Aktien drückte.

Die Übergewichtung des Rohstoffsektors bekam der Fonds dann im Mai vergangenen Jahres deutlich zu spüren: Minus 8 Prozent ging es bergab  – einer der schwächsten Monate des Fonds seit seiner Gründung. French reagierte prompt: „Wir entschieden uns, die meiste unserer Rohstoffaktien abzustoßen, was eine schmerzvolle Entscheidung war, denn wenn wir große Positionen aufbauen, machen wir das nicht unüberlegt. Im Nachhinein war es aber die richtige Entscheidung.“ 

Zudem räumt French ein, auf die falschen Aktien aus der Branche gesetzt zu haben: „Wir müssen akzeptieren, dass wir im Mai zwei oder drei Aktien hatten (Anm. d. Red.: unter anderem den südafrikanischen Platinminenbetreiber Lonmin), die wir nicht hätten haben sollen und das kostete uns 2 bis 3 Prozent Performance. Wir sind früh in Panik geraten und sind das Problem daher früh losgeworden“, erklärt der Fondsmanager.

Ein weiterer entscheidender Fehlgriff war die Aktie der britischen Firma G4S, eines der größten Sicherheitsunternehmen der Welt. G4S war für die Absicherung der Olympischen Sommerspiele 2012 in London verantwortlich, versagte jedoch bei der Rekrutierung von ausreichend Personal. Um die Sicherheit der Spiele zu gewährleisten musste die britische Regierung in einer Notaktion zwei Wochen vor der Eröffnungsfeier die Zahl der eingesetzten Soldaten um 3.500 auf 17.000 erhöhen. In der Folge brach der Aktienkurs von G4S um knapp 20 Prozent ein und zog den Global Basics Fonds ein gutes Stück mit nach unten.

French reagierte besonnen: Nach Gesprächen mit dem Management über den Vorfall entschied er sich nach dem Kurssturz der G4S-Aktie die Position weiter auszubauen: „G4S ist eines der größten Unternehmen der Welt und ist breit aufgestellt. Der Chef der Firma ist fantastisch und wenn man an Wachstum weltweit und in den Schwellenländern glaubt, dann ist G4S eine wunderbare Aktie, um von diesem Wachstum zu profitieren“, ist French überzeugt. Ende Januar 2012 war die Aktie mit einem Anteil von 4,7 Prozent die drittgrößte Einzelposition im Global Basics Fonds.  

Seite 2: Wie Graham French seinen Fonds zurück in die Erfolgsspur bringen möchte
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