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Nach Abgang von Bill Gross Pimco will Mitarbeiter mit Prämien halten

Pacific Investment Management (Pimco) hat ein 225 Millionen Euro schweres Belohnungsprogramm eingeführt, um Spitzentalente nach dem überraschenden Abgang von Mitgründer Bill Gross zu halten.

Pimco, eine Tochtergesellschaft des Münchener Versicherungskonzerns Allianz, will damit Mitarbeiter und Kunden beruhigen, die durch den Weggang des Investmentchefs und Mitgründers verunsichert sind. Anleger haben Milliarden an Dollar aus den Fonds der Gesellschaft abgezogen, seit Gross im September bei Pimco abgetreten und bei Janus Capital Group an Bord gegangen ist.

“Die Leute, die wir mit dem Pimco-Bonusprogramm berücksichtigen wollen, sind alle die, die nicht am Gewinnpool teilnehmen, also immer noch die Senior-Portfolio-Manager, aber die, die unterhalb der Klasse der Managing Directors sind”, sagte der Allianz-Finanzvorstand Dieter Wemmer am Freitag in einer Telefonkonferenz.

Der “Special Performance Award” wird zusätzlich zu den bereits bestehenden Bonus- und Gehaltsvereinbarungen gezahlt. Er besteht aus einer Geldsumme, die im vierten Quartal gewährt und über die nächsten 12 bis 30 Monaten gezahlt werde, erklärte die Allianz am Freitag in ihrem Quartalsbericht. Der Bonus dürfte im Schnitt in jedem der nächsten fünf Quartale durchschnittlich 33 Millionen Euro vor Steuern und in jedem der verbleibenden sechs Quartale 10 Millionen Euro kosten, erklärte der Versicherer aus München.

“Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass wir unsere Teams für den Kundenservice und die Investmentperformance zusammenhalten”, sagte Wemmer in der Telefonkonferenz.

Gross war der zweite hochkarätige Abgang bei Pimco in diesem Jahr. Der Vorstandsvorsitzende Mohamed El-Erian war im Januar unvermittelt zurückgetreten, nachdem er mit Gross wegen der Führung der Gesellschaft aneinander geraten war. Seit dem Weggang von Gross hat Pimco frühere Mitglieder des Anlageausschusses wieder angeheuert, unter anderem Marc Seidner, der im Zuge des Abgangs von El-Erian ausgeschieden war. Pimco habe seit dem Weggang von Bill Gross keinen einzigen Portfolio- Manager verloren, berichtete Wemmer.

Die im kalifornischen Newport Beach angesiedelte Pimco verzeichnete im dritten Quartal Abflüsse von Kundengeldern in Höhe von 49,2 Milliarden Euro, berichtete die Allianz. Die meisten der Abflüsse fanden in der letzten September-Woche statt, nach der Nachricht über den Weggang von Gross am 26. September. Im Oktober haben Kunden 27,5 Milliarden Dollar aus dem größten Pimco-Investmentfonds abgezogen, hatte der Vermögensverwalter in der laufenden Woche bereits berichtet.

Der Pimco Total Return Fund, der bis zum Rücktritt von Gross unter dessen Kontrolle war, hatte nach 18 Monaten in Folge mit Nettoabflüssen bis Oktober ein verwaltetes Kapital von 170,9 Milliarden Dollar. Das liegt 42 Prozent unter dem Höchstwert von 293 Milliarden Dollar im April 2013. Die Verwaltung des Fonds wurde auf Mark Kiesel, Scott Mather und Mihir Worah übertragen.

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