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Französischer Fondsmanager zur Präsidentschaftswahl: Sozialisten sind nicht investorenfeindlich

Jean-Charles Mériaux, Vermögensmanager bei DNCA Finance
Jean-Charles Mériaux, Vermögensmanager bei DNCA Finance
Am kommenden Sonntag findet in Frankreich der erste Wahlgang der Präsidentschaftswahlen statt – auch die Märkte sind gespannt, ob es einen Machtwechsel geben wird.

Bei der Stichwahl am 6. Mai wird sich die Präsidentschaftsfrage zwischen den beiden Bestplatzierten endgültig entscheiden. Es ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um Nicolas Sarkozy, den derzeitigen Präsidenten und Vertreter der konservativen gaullistischen Partei UMP, und François Hollande, den Vertreter der Sozialisten, handelt.

Sozialisten sind nicht investorenfeindlich

Sollte es einen Machtwechsel geben, bleibt abzuwarten, ob und wie stark dieser die Märkte beeinflussen kann. Historisch gesehen waren die Zeiten, in denen der Präsident aus dem sozialistischen Lager stammte, für Investoren in Frankreich abgesehen von 1981/1982 nicht schlecht. So wurden beispielsweise unter Mitterand Frankreichs Industrie und Banken privatisiert. Gleichzeitig wurde die Inflation erfolgreich bekämpft, sodass 1999 die europäische Währungsunion gegründet werden konnte.

Dennoch oder gerade wegen eines möglichen Machtwechsels werden die kommenden Wochen von einer erhöhten Volatilität gekennzeichnet sein, sowohl an den Aktien- als auch an den Zinsmärkten. Die Märkte werden die ersten Maßnahmen des neuen oder alten Präsidenten im aktuellen Umfeld sehr genau verfolgen.

Eine der ersten Reisen wird den zukünftigen Präsidenten nach Berlin führen, um sein Programm dort vorzustellen und seinen Handlungsspielraum auszuloten. Angesichts der hohen Staatsverschuldung ist der Aktionsradius jedoch begrenzt – nach den Wahlen, egal wie sie ausgehen, wird die finanzielle Sachlage wieder schnell die Politik bestimmen.
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