Langzeit-Analyse von HQ Trust Nebenwerte sorgen für Rendite-Schub
Wie verändern sich Wertentwicklung und Risiko, wenn Anleger ihrem Portfolio Nebenwerte beimischen? Sven Lehmann, Fondsmanager beim Multi-Family-Office HQ Trust, hat die Auswirkungen auf das Depot für die vier Anlageregionen Europa, Japan, USA sowie Schwellenländer untersucht. Als Bezugsgröße für marktbreite Investitionen dient der Index MSCI All Countries World.
Der Vergleich, der den Zeitraum von Ende 2000 bis Februar 2021 einschließt, zeigt, „wie positiv sich die Beimischung von Small Caps auf die Performance eines Portfolios auswirkt“, sagt Lehmann. Die Rendite eines Nebenwerte-Portfolios lag laut Auswertung in den vergangenen 20 Jahren bei 8,4 Prozent im Jahr – und damit um mehr als 3 Prozentpunkte über dem Index-Investment. Gleichzeitig waren aber die Schwankungen auch größer: Die Volatilität stieg um 2,4 Prozentpunkte.
Europäische Small Caps schneiden am besten ab
Im Regionen-Vergleich haben Anleger seit dem Jahr 2000 mit europäischen Nebenwerten im Vergleich zum Index die höchste Renditesteigerung erzielt. Bei bis zu 8,8 Prozent lag die Wertentwicklung auf Jahressicht gegenüber 3,5 Prozent bei einem Index-Investment. Die Volatilität legte aber ebenfalls zu: von 15,4 auf 18,6 Prozent.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Am deutlichsten erhöhten sich die Schwankungen im Portfolio durch die Beimischung von Nebenwerten mit 4,4 Prozent in den USA bei einem Renditeplus von etwa 3 Prozent. Rendite- sowie Risikosteigerung waren in Schwellenländern insgesamt am geringsten. Am besten schneidet im Regionen-Vergleich Japan ab: Eine geringe Beimischung hätte die Rendite erhöht und das Risiko gesenkt, schreibt HQ Trust.
Aktuell seien Small Caps in vielen Regionen teuer, analysiert Portfoliomanager Lehmann. Das gelte etwa in den Schwellenländern sowohl absolut als auch relativ gesehen. In Europa befinden sich Nebenwerte – relativ gesehen zum Index – auf einem Allzeithoch, seien aber auch teurer bewertet. Japan schneidet bei beiden Dimensionen gut ab, so die Analyse von Lehmann. In den USA seien Nebenwerte aktuell zwar relativ gesehen am günstigsten von allen Regionen, absolut aber am teuersten.