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Netfonds-Experte Wie Anleger Totalverluste bei Mittelstandsanleihen weitgehend vermeiden können

Von Lesedauer: 3 Minuten
Peer Reichelt (li.) und Dennis Etzel, Börse Frankfurt
Peer Reichelt (li.) und Dennis Etzel, Börse Frankfurt | Foto: Netfonds

Vor einigen Wochen bei einer Kapitalmarktkonferenz zum Thema Mittelstandsanleihen. Einige Gäste gaben ihre Erfahrungen mit Mittelstandsanleihen zum Besten. Meistens waren es Totalverluste. Erschreckend mit welcher Naivität einige Anleger ihr Geld diesen Unternehmen zur Verfügung stellten und es nicht mehr wieder sahen.

Wenn die gleichen Anleger von ihren Freunden oder dem Nachbarn um Geld gebeten worden wären, hätten sie vermutlich diesen Personen mehr kritische Fragen gestellt und sich mehr Sicherheiten geben  lassen. Stattdessen haben sich die Anleger auf bekannte Markennamen aus dem Supermarktregal und Kaufhäusern wie Valensina, Underberg, Schneekoppe, Rene Lezard, Mifa et cetera oder bekannte  TV-Ikonen wie dem Traumschiff MS Deutschland oder auch auf griffige Werbeslogans wie „Wir ackern fürs Leben“ von KTG Agrar verlassen.

Es ist ein Fehler, sich lediglich auf bekannte Namen zu verlassen

Dies sind nur Beispiele und Anleger haben nicht mit allen diesen Anleihen Verluste erlitten. Aber Sie zeigen, dass es unter Umständen fatal sein kann, sich lediglich auf bekannte Namen zu verlassen, anstatt sich genau die Zahlen der Unternehmen anzuschauen. Zugegeben: vor Betrug ist niemand gefeit und wenn Bilanzbetrug vorliegt erst recht nicht. Aber in den allermeisten Fällen von grösseren Verlusten bei Mittelstandsanleihen lag die Ursache in schlechten Geschäftsmodellen, die ein kundiger Anleger vor der Emission der Anleihe oder auch noch nach der Emission der Anleihe, jedoch rechtzeitig vor dem Kurssturz hätte erkennen können.

Beispiele gefällig? MS Deutschland: Vor Emission der Anleihe legte die Gesellschaft ihre historischen Zahlen offen. Auffällig war, dass das Unternehmen in den 3 Jahren vor der Anleiheemission auf Basis des EBITDA durchgehend Verluste machte. D.h. das Unternehmen war operativ bereits vor Abschreibungen, Zinslast und Steuern defizitär. Zudem hatte es bereits vor der Anleiheemission eine recht hohe Verschuldung. Dass die MS Deutschland mit diesen Zahlen niemals dauerhaft ihren Couponzahlungen nachkommen konnte, geschweige denn die Anleihe bei Endfälligkeit tilgen bzw refinanzieren können würde, war bereits zu diesem Zeitpunkt offensichtlich.

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