Massiver Investitionsbedarf

Sowohl Deutschland als auch Südkorea wurden kürzlich in einer Analyse des Research-Anbieters BloombergNEF, die die Umsetzung politischer Maßnahmen im Einklang mit dem Pariser Abkommen unter den G20-Volkswirtschaften untersuchte, im obersten Viertel eingestuft. Die Studie machte ebenfalls deutlich, welche erheblichen Investitionen für das Erreichen der Netto-Null-Ziele notwendig sind: Weltweit werden bis 2040 zum Beispiel rund 290 Millionen öffentliche Ladepunkte benötigt, um den Bedarf der wachsenden E-Fahrzeugflotten zu decken. Dafür sind etwa 111 Milliarden US-Dollar nötig.

Auch andere Analysen weisen auf massiven Investitionsbedarf hin. Das Beratungshaus PwC schätzt zum Beispiel, dass Großbritannien in den kommenden zehn Jahren jährlich 40 Milliarden Pfund in kohlenstoffarme und digitale Infrastruktur investieren muss, um sein Netto-Null-Ziel für 2050 erreichen zu können.

Der Anfang ist gemacht, aber es wird nicht leichter

Die Dekarbonisierung der Stromnetze schreitet im Zuge des Ausbaus erneuerbarer Energien voran. In vielen Bereichen müssen die Länder jedoch auf weniger etablierte Technologien wie grünen oder blauen Wasserstoff sowie Kohlenstoffabscheidung und -speicherung ausweichen, um die Emissionen zu senken. Darüber hinaus werden möglicherweise Instrumente benötigt, die CO₂ aus der Atmosphäre entfernen, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Technologien wie Wasserstoff werden in Regionen und Ländern, wo Kohlenstoffpreise zur Umsetzung der Klimapolitik eingesetzt werden, wahrscheinlich zum Preistreiber und könnten den aktuellen Kohlenstoffpreis bis 2030 mehr als verdoppeln.

Die Dekarbonisierung hat einen guten Anfang genommen. Als nächstes warten große Aufgaben in den Sektoren, in denen sich der Kohlenstoffausstoß schwieriger reduzieren lässt. Signifikante Investitionen in die nächste Generation sauberer Energietechnologien werden der Schlüssel sein, um die Netto-Null-Ziele zu erreichen.

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