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Neue Regeln gefordert Europäische Aufsicht nimmt Kryptowährungen aufs Korn

Will Kryptowährungen in bestehende Finanzregulierung einfügen: Esma-Chef Steven Maijoor
Will Kryptowährungen in bestehende Finanzregulierung einfügen: Esma-Chef Steven Maijoor | Foto: Esma

Die europäische Wertpapieraufsicht Esma (European Securities and Markets Authority) hat sich mit Kryptowährungen befasst. Genauer genommen: Wie man den aktuellen Wildwuchs in den Griff bekommt. Jetzt veröffentlicht die Behörde ihren Ratgeber „Advice – Initial Coin Offerings and Crypto-Assets“, der sich an die Europäische Kommission, den Europäischen Rat und das Parlament richtet. Er enthält Informationen, wie gut man bestehende EU-Finanzregulierung auf Kryptoanlagen anwenden kann und welche Lücken und Probleme die Esma derzeit in dieser Hinsicht noch sieht.

Dafür arbeitete sie mit nationalen Aufsichtsbehörden zusammen. Es ging darum, die unterschiedlichen Kryptomodelle zu beurteilen, aber auch Risiken und mögliche Vorteile zu erkennen. Und nicht zuletzt lotete man aus, wie Kryptoanlagen in die bestehende Regulierung passen können.

Dabei geht es nicht etwa um die Stabilität des Finanzsystems an sich. Die Esma hält den Kryptomarkt für noch so klein, dass in dieser Hinsicht nichts passieren kann. Stattdessen sorgt sie sich um andere Risiken: Betrug, Cyber-Angriffe, Geldwäsche und Marktmanipulation. Allerdings rechnet man auch mit Vorteilen durch Kryptowährungen, betonen die Markthüter, wenn es auch noch zu früh ist, um das zu beurteilen.

Am meisten machen der Esma zwei Umstände zu schaffen: 1. Kryptowährungen haben sehr unterschiedliche Eigenschaften, mitunter auch noch quer durcheinander kombiniert. 2. Sie passen nicht genau in die aktuellen Finanzmarktregeln, weil die ursprünglich gar nicht darauf ausgelegt sind.

Die Esma teilt ihre daraus folgenden Bedenken in zwei Gruppen:

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  • Für Kryptoanlagen, die Mifid-taugliche Finanzinstrumente werden sollen, kann es nötig werden, bestimmte Anforderungen der bestehenden Finanzmarktregeln deuten oder neu prüfen zu müssen.
  • Sollten sich Kryptos nicht als Finanzinstrumente qualifizieren, fehlen wirksame Regeln und entstehen für Anleger erhebliche Risiken. Die Esma hält es für das absolute Minimum, dass Regeln gegen Geldwäsche für alle Kryptowährungen eingeführt werden. Außerdem sollten Hinweise erscheinen, die Anleger über Risiken aufklären, bevor sie Kryptoanlagen oder darauf basierende Investmentfonds kaufen.

Was dazu führt, dass die Esma der EU, nationalen Regierungen und Behörden einige Hausaufgaben mitgibt. Sie sollen sich nun überlegen, wie man die aufgezählten Lücken und Probleme am besten angehen kann. Die Esma wolle das Geschehen weiterverfolgen und mit den nationalen und globalen Behörden zusammenarbeiten.

Den gesamten Ratgeber der Esma können Sie hier in englischer Sprache herunterladen.

Der Markt für Kryptowährungen hört solche Nachrichten aus der Politik übrigens gar nicht gern. Und offenbar mag man auch keine Spielregeln: Nachdem das Esma-Papier erschien, brachen die Kurse von Bitcoin und Co. kräftig ein.

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