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Neuer Vorstandsvorsitzender Martin Zielke soll Commerzbank in die Zukunft führen

in Aus der Fondsbranche: neue ProdukteLesedauer: 2 Minuten
Martin Zielke, neuer Vorstandsvorsitzender der Commerzbank. Foto: Commerzbank AG
Martin Zielke, neuer Vorstandsvorsitzender der Commerzbank. Foto: Commerzbank AG
Die Commerzbank hat Privatkundenvorstand Martin Zielke zum Nachfolger von Martin Blessing als Vorstandsvorsitzenden nominiert. Mit Blessing wurde „im gegenseitigen Einvernehmen" vereinbart, dass seine Amtszeit sechs Monate vorzeitig am 30. April endet, teilte die zweitgrößte Bank Deutschlands am Sonntag nach einer Aufsichtsratssitzung mit.

Blessing hatte im November erklärt, dass er seinen Vertrag nicht verlängern werde. Blessing hatte die Bank restrukturiert, nachdem diese während der Finanzkrise Rettungsgelder in Höhe von 18,2 Milliarden Euro in Anspruch nehmen musste. Unter seiner Führung steigerte die Bank ihre Erträge und senkte ihren Bestand an notleidenden Schiffs- und gewerblichen Immobilienkrediten. In Zielkes Abteilung wurden Stellen gestrichen.

Mit Zielke „hat sich nach einem intensiven Auswahlprozess der richtige Kandidat durchgesetzt", wird Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller in der Mitteilung zitiert. „Martin Zielke verfügt über eine breite und langjährige Erfahrung im Privat- und Firmenkundengeschäft sowie im Finanzbereich. Er hat auf eindrucksvolle Weise das Privatkundengeschäft zurück auf die Erfolgsspur gebracht."

Profitable Sparte

Die Bank hatte für das vierte Quartal einen Nettogewinn von 187 Millionen Euro gemeldet, nach einem Verlust von 280 Millionen Euro ein Jahr zuvor. In der von Zielke geführten Privatkundensparte gab es in dem Zeitraum eine annähernde Gewinnverdopplung auf 160 Millionen Euro.

Die Commerzbank nominierte Michael Mandel zum Nachfolger Zielkes als Privatkundenvorstand. Bettina Orlopp übernimmt das neue Vorstandsressort Compliance, Personal und Recht. Orlopp, derzeit Bereichsvorstand für Konzernentwicklung und Strategie, wird damit die erste Frau im Vorstand der Bank.

Zwar hat die Commerzbank die Staatskredite, die sie 2008 und 2009 erhielt, zurückgezahlt, dennoch ist der Staat weiterhin mit rund 16 Prozent an der Bank beteiligt. Das Unternehmen zahlt für 2015 eine Dividende von 0,20 Euro je Aktie, die erste Ausschüttung seit 2007.

Interner Kandidat

Mit der Entscheidung für einen internen Kandidaten setzt sich die Commerzbank von größeren europäischen Wettbewerbern ab. So hatten sich Barclays, Credit Suisse und Standard Chartered im vergangenen Jahr entschieden, von außerhalb kommende Manager auf ihre CEO-Posten zu berufen, um den Wandel voranzutreiben.

Die Commerzbank habe mit internen und externen Kandidaten Gespräche geführt, schrieb Müller im Februar in einer Mitteilung an die Belegschaft. Auch Markus Beumer, Chef des Segments Mittelstandsbank, war als Kandidat für den Vorstandsvorsitz im Gespräch.

Zielke begann seine Karriere 1983 bei der Deutschen Bank, bevor er sieben Jahre später zur Dresdner Bank stieß. 2002 ging er zur Commerzbank und übernahm die Konzernleitung Private Kunden. Nach Zwischenstationen im Corporate Banking und bei der Tochter Eurohypo übernahm er 2010 als Vorstand die Verantwortung für das Privatkundengeschäft.

Die Welt am Sonntag berichtete zuvor über die Berufung von Zielke.

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