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Neuerfindung klassischer Lebenspolicen: Die Ideen der Versicherer

Alexander Kling, IFA: „Die klassische Lebensversicherung <br> muss sich neu erfinden“
Alexander Kling, IFA: „Die klassische Lebensversicherung
muss sich neu erfinden“
Seit gefühlten 100 Jahren gibt es die klassische Lebensversicherung. Jetzt steht das Urgestein der privaten deutschen Altersvorsorge vor dem Aus. Der Grund: Die Eurokrise veranlasst die Europäische Zentralbank dazu, die Zinsen im Euroraum sehr niedrig zu halten.

Bei einem Prozent hat sich das Niveau derzeit eingependelt, eine Zinswende ist erst einmal nicht in Sicht. Das macht es extrem schwierig für die Lebensversicherer, ihren mit einer Garantie von rund 3,2 Prozent ausgestatteten Policenbestand mit neuen Zinspapieren zu refinanzieren.

Ab 2013 droht das nächste Problem: Solvency II. Die neuen Eigenkapitalrichtlinien des EU-Projekts fordern von den Gesellschaften desto mehr Eigenkapital, je länger sie Garantien geben. Sicherheiten über 20 oder 30 Jahre werden dadurch extrem teuer.

„Ich denke nicht, dass die klassischen Produkte ganz verschwinden werden. Allerdings muss die Branche die klassische Lebensversicherung neu erfinden“, sagt Alexander Kling, Aktuar beim Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften (IFA) in Ulm.

Das hat auch die Branche mittlerweile erkannt. Einzelne Versicherungen haben verschiedene Ideen in den Raum geworfen, wie der Klassiker oder vielmehr das Garantiesystem des Produkts neu aufgelegt werden könnte. Bisher ist es so, dass die Versicherung ihren Kunden einen garantierten Zins von derzeit 1,75 Prozent über die Vertragslaufzeit verspricht.

Erwirtschaftet der Anbieter Überschüsse am Kapitalmarkt, bekommt der Kunde einmal im Jahr einen Teil hiervon über die Überschussbeteiligung gutgeschrieben. Am Ende der Ansparphase bekommen Versicherte außerdem einen Teil an den stillen Reserven des Versicherers und einen Schlussüberschuss.

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