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in Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 2 Minuten
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Neues aus dem BlackRock-Blog US-Notenbank bremst Zinswende

Das „Eccles Building“, Hauptsitz der Federal Reserve in Washington, D.C. (Bild: Getty Images)
Das „Eccles Building“, Hauptsitz der Federal Reserve in Washington, D.C. (Bild: Getty Images)
Nachdem die Fed-Mitglieder im Dezember letzten Jahres im Schnitt noch vier Leitzins-Anhebungen bis Ende 2016 erwartet hatten, sind es seit der Fed-Sitzung am 17. März, auf welcher der Zins unverändert gelassen wurde, nur noch zwei. Die berühmten „Dots“, also die individuellen Prognosen der Fed-Mitglieder, deuten nun entsprechend mehrheitlich auf ein US-Leitzinsniveau von 0,75 bis 1,00 Prozent zum Jahresende hin.

Mit der Entscheidung, gleich zwei Anhebungsschritte um jeweils 25 Basispunkte zu streichen, hat sich die Fed einerseits gegen ein Taktieren nach dem Motto „Auf-eine-Senkung-der-„Dots“-um-zwei-Anhebungsschritte-könnte-der-Markt-mit-einer-erhöhten-Risikoaversion-reagieren“ entschieden. Zudem hätte sich das Institut mit einer Senkung der Erwartungen um nur einen Schritt in Bezug auf die Juni-Sitzung recht stark selbst unter Druck gesetzt – eine offenbar unerwünschte Situation.

US-Notenbank will Finanzmärkte beruhigen

Begründet wurde die Anpassung seitens der Fed mit der negativen Entwicklung der Finanzmärkte seit der Sitzung im Dezember 2015. Wie empfindlich die US-Notenbanker darauf achten, was an den globalen Finanzmärkten passiert, offenbart, dass die Fed neben den offiziellen Zielen „Vollbeschäftigung“ und „Erreichung des Inflationsziels“ dem inoffiziellen dritten Mandat „Vermeidung-von-unnötigen-Turbulenzen-an-den-Finanzmärkten“ eine große Bedeutung beimisst.

Schaut man nur auf die „Lage der Nation“ und blendet die Geschehnisse außerhalb der USA beziehungsweise den globalen Finanzmärkten gedanklich aus, würde die Fed vermutlich weit weniger „dovish“ klingen als es aktuell der Fall ist. Die Inflation entwickelt sich in die gewünschte Richtung und die Arbeitsmarktdaten sind erfreulich. Da die Notenbank allerdings damit rechnet, dass die Unruhen an den globalen Finanzmärkten fortbestehen und zudem Risiken für die Weltwirtschaft insgesamt sieht, agiert sie entsprechend vorsichtig.

Ich hätte eine Zinsanhebung angesichts der robusten US-Konjunktur bereits auf der gestrigen Sitzung befürwortet. Der Markt hätte dies als Zeichen der Stärke beurteilt. Zu diesem Schritt fehlte aber offenbar der Mut.

Nächster Zinsschritt folgt im Juni

Der nächste Zinsschritt dürfte auf der Sitzung am 15. Juni erfolgen. Pikanterweise findet die Juni-Sitzung nur rund eine Woche vor dem EU-Referendum in Großbritannien am 23. Juni statt. Fed-Präsidentin Janet Yellen lässt sich davon jedoch wahrscheinlich nicht beeinflussen. Eine stärkere Rolle dürfte hingegen die Präsidentschaftswahl in den USA im November spielen. Es ist gut möglich, dass Yellen mit der zweiten Zinsanhebung bis zum Dezember wartet, um nicht den Wahlkampf in die eine oder andere Richtung zu stark zu beeinflussen.

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