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Neugeschäft der Lebensversicherer sinkt

Den deutschen Lebensversicherern fällt es schwer, neue Versicherungsverträge an den Mann zur bringen. In diesem Jahr wird das Neugeschäft der Branche nach Hochrechnungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft  (GDV) mit rund 7 Millionen neu abgeschlossenen Verträgen um 7 Prozent niedriger ausfallen als noch vor einem Jahr.

„Der Aufschwung der letzten Jahre ist bei den Privathaushalten nicht angekommen“, sagte GDV-Präsident Bernhard Schareck bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für 2008 heute in Berlin. „Die Realeinkommen der privaten Haushalte sind in diesem Jahr vor allem auch wegen des starken Preisanstiegs abermals leicht gesunken.

Riester wirkt unterstützend
Diese ungünstige Entwicklung ist neben anderen Gründen, wie dem erreichten Grad der Marktdurchdringung, eine wesentliche Ursache für die schon seit Jahren abgeschwächten Wachstumsraten in unserer Branche“, so Schareck weiter.

Trotz des sinkenden Neugeschäfts werden die Beitragseinnahmen der Lebensversicherer in diesem Jahr um rund 2 Prozent auf 77 Milliarden Euro zulegen. Der Grund hierfür ist nach Angaben des GDV insbesondere die Erreichung der vierten und letzten Riester-Stufe. Zwar sind auch die Stückzahlen bei Riester rückläufig – für 2008 erwartet der GDV 1,8 Millionen Riester-Neuverträge nach rund 2,1 Millionen im Vorjahr – die Kunden zahlen dafür aber mehr ein.

Seit Anfang des Jahres ist die Riester-Grundzulage von 114 auf 154 Euro und die Kinderzulage von jährlich 138 auf 185 Euro gestiegen. Um die höhere staatliche Förderung zu bekommen, müssen Versicherte aber jetzt mindestens 4 Prozent (vorher 3 Prozent) ihres Vorjahresbruttoeinkommens aufbringen.

„Langeweile“ zahlt sich aus
Für 2009 erwartet der Branchenverband in der Lebensversicherung einen leichten Rückgang der Beitragseinnahmen um 1,5 Prozent. Das liegt laut GDV allerdings nicht an der aktuellen Finanzkrise, sondern vor allem daran, dass immer mehr Verträge jetzt auslaufen. „Und der Neuzugang kann diesen ablaufbedingten Effekt nicht kompensieren“, so Schareck. „Beitragsrückgänge in der Lebensversicherung sind bisher nicht auf die Bankenkrise zurückzuführen“, betonte der GDV-Präsident.

„Perspektivisch sollten sich die Marktchancen der Lebensversicherer sogar verbessern, wenn der Wert der Garantien und vorsichtiger Kapitalanlagen wieder stärker geschätzt werden. Die uns oft unterstellte Langeweile, was unsere Kapitalanlage und unsere Produkte angeht, könnte sich jetzt auszahlen.“

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