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Neukundengewinnung Commerzbank greift Deutsche Bank an

Herausgeber Commerzbank, die Nummer zwei unter den deutschen Banken, versucht auf diese Art und Weise, Kunden in jenen Bereichen zu gewinnen, aus denen sich der größere Konkurrent zurückzieht. Die Broschüre zeigt einen Handwerker, der den letzten Buchstaben des Deutsche-Bank-Schriftzuges von einer Wand entfernt.

Das Wortspiel ist der Kern einer Kampagne, die am 4. September begonnen hat - bevor die Deutsche Bank offenbarte, dass das US-Justizministerium 14 Milliarden Dollar von ihr haben will, um eine Untersuchung zu Hypothekenpapieren aus der Welt zu schaffen - eine Summe, die die Bank nach eigenen Angaben in solch einer Höhe nicht zu bezahlen beabsichtigt.

Die Kampagne ist besonders schmerzlich in einer Zeit, in der der deutsche Branchenführer aufgrund von Kapitalsorgen unter Druck steht. Investoren bezweifeln, dass die Bank genügend Rückstellungen hat, um ihre Rechtskosten abzudecken. Der Werbefeldzug demonstriert auch, wie scharf der Wettbewerb um Bankkunden in Deutschland geworden ist - in einem Markt, der von sinkenden Margen, niedrigen Zinsen und harter Regulierung in Mitleidenschaft gezogen wird.

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„Die Commerzbank war in der Vergangenheit ziemlich erfolgreich dabei, ihr vorheriges Neukundenziel zu erreichen. Und sie haben eine Menge Marketing gemacht, um dorthin zu gelangen“, sagt Analyst Neil Smith vom Bankhaus Lampe.

Anders als die Deutsche Bank, die im Juni die Reduzierung des Filialnetzes von 723 Zweigstellen auf 535 im kommenden Jahr angekündigt hat, betrachtet die Commerzbank das Filialnetz als Kernpunkt ihrer Strategie. Diese beinhaltet, bis 2020 rund zwei Millionen Neukunden zu gewinnen. Das ist das Doppelte des vorherigen Ziels. 

Vorstandschef Martin Zielke, 53, will die rund 1000 Filialen der Commerzbank in Deutschland behalten. Gleichzeitig baut er 9600 Stellen ab, während sich sein Unternehmen auf private und auf mittelständische Kunden sowie auf Geschäftskunden fokussiert.

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