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Neustart nach dem Lockdown Alle Augen nach vorn

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Die Corona-Krise sei keineswegs vorüber, warnt deshalb Ifo-Chef Clemens Fuest: „Die Erwartungen haben sich wieder ein wenig aufgehellt, die Lage allerdings bewerten die Unternehmen sogar nochmals schlechter als im April.“

Kaum anders fällt das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus, das im Mai auf einen neuen Tiefststand abstürzte, wie DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen berichtet: „Angesichts der Lockdown-Maßnahmen dürfte die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um mehr als 10 Prozent gegenüber dem ersten Vierteljahr einbrechen.“ Dass der Kampf gegen die Pandemie einen hohen Preis hat, bestätigt der Internationale Währungsfonds (IWF).

Dessen Schätzungen zufolge könnte das globale Bruttoinlandsprodukt in den Jahren 2020 und 2021 um insgesamt rund 9 Billionen US-Dollar schrumpfen. Zum Einordnen: Diese Summe übersteigt die gemeinsame Wirtschaftsleistung Deutschlands und Japans.

Dass deutsche Unternehmen im Übrigen durch die Schutzmaßnahmen gegen das Corona-Virus besonders unter Druck geraten, liegt auf der Hand. Exportorientierte Industrien sind eben auf prosperierende Zielmärkte angewiesen, ansonsten brechen die Ausfuhren zwangsläufig ein. So geschehen auch in der hiesigen Automobilbranche. Deutschlandweit verließen im April 61 Prozent weniger neue Karossen die Verkaufsräume als im Vorjahresmonat.

In absoluten Zahlen handelt es sich um das mieseste Ergebnis seit der deutschen Wiedervereinigung. Damit allerdings zählt Deutschland noch zu den stabilsten Absatzregionen, in anderen europäischen Märkten steht der Verkauf nahezu still. Volkswagen etwa berichtete, in Großbritannien, Italien, Spanien und Frankreich im April fast gar keine Autos mehr an die Kunden gebracht zu haben.

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