Digitale Kunst und Co. NFTs: Was ist das und wie kaufe ich die eigentlich?
Was sind NFTs eigentlich?
NFTs, kurz für Non fungible Token, sind im Prinzip nichts anderes als digitale Besitzzertifikate. Diese können bestätigen, dass du beispielsweise der Eigentümer von digitalen Bildern, Videos oder auch Pokémon-Spielkarten bist.
Der Besitzeintrag wird auf einer Blockchain wie Ethereum vermerkt und für immer gespeichert. Perspektivisch könnten auch Unterlagen wie Grundbucheinträge in NFT-Form auf einer Blockchain gespeichert werden.
Der Vorteil davon: Sobald ein Eintrag auf der Blockchain eingetragen ist, kann dieser nachträglich nicht mehr verändert werden, nur in einem neuen Block. Das ist einer der großen Vorteile der Blockchain-Technologie, da diese sehr fälschungssicher ist.
Bekannte NFTs: der Bored Ape Yacht Club
Falls du noch nichts davon gehört hast: Der Bored Ape Yacht Club (häufig auch BAYC abgekürzt) ist eine NFT-Sammlung von 10.000 Bildern mit Comic-Affen. Jedes Bild ist als ERC-721 Token auf der Ethereum-Blockchain hinterlegt.
Auch immer mehr Künstler:innen und Luxusmarken wie Adidas und Gucci wagen sich ins NFT-Business.
So hat der Sportartikelhersteller Adidas im April die dritte Phase seines „Into the Metaverse“-Projekts eingeläutet. Das Unternehmen will Teile der Kollektion laut Medienbericht auch bei dem NYC-NFT-Event in New York City vom 12. bis 14. April physisch verkaufen.
Im März 2022 hat der Rapper Cro unter dem Künstlernamen „Carlito“ das Gemälde „Michelle“ gemalt, um es mithilfe von Timeless Investments tokenisiert zu verkaufen. Rund 400 Fans halten Anteile am Kunstwerk.
Auch die britische Rockband „Kings of Leon" hatte im März 2021 ihr Album „When You See Yourself“ nicht nur physisch und digital im Handel oder zum Streamen, sondern auch in NFT-Form verkauft.
NFTs: Wofür nutzen Leute die eigentlich?
Vor allem im Metaverse-Bereich haben NFTs auch eine wichtige Funktion. In den einzelnen Metaverse-Umgebungen können Spieler:innen unter anderem virtuelle Immobilien per NFT kaufen.
Diese sind auch laut einer aktuellen Studie von KPMG und BTC-Echo mit 27 Prozent am beliebtesten, gefolgt von NFTs für Videospiele (23 Prozent) und virtueller Kunst (21 Prozent).
Bei Videospielen können Nutzer:innen ihre Figuren individualisieren, beispielsweise mit einem Trainingsanzug von Adidas oder einer speziellen Sonnenbrille oder bestimmten virtuellen Kleidungsstücken, die der Avatar trägt. Auch bestimmte Hilfsmittel können sich Gamer für ihre Spielfiguren per NFT dazukaufen.
Sind NFTs auch Kryptowährungen?
Nein, NFTs sind keine Kryptowährungen, sondern Token.
NFTs basieren zwar genauso wie Kryptowährungen auf der Blockchain-Technologie. Du kannst sie dir aber eher als Dateien vorstellen, die auf der dazugehörigen Blockchain wie Ethereum, Solana oder Cardano gespeichert werden und dort als digitale Besitzurkunden eingetragen sind.
Eine Besonderheit von NFTs ist, dass sie einzigartig sind. Darüber grenzen sie sich von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum sowie normalen Fiat-Währungen wie Euro oder US-Dollar ab.
Der Hauptunterschied im Vergleich zu NFTs liegt darin, dass die meisten Kryptowährungen Softwareprogramme mit eigener Währung sind und nicht bloß Dateien wie NFTs.
Insgesamt gibt es um die 22.000 verschiedene Kryptowährungen. Experten nennen diese auch gerne Krypto-Assets. Die jeweiligen Währungen benötigst du, damit du die Programme nutzen kannst.
Zur Kryptowährung Ethereum, die in erster Linie eine Softwareplattform ist, gehört die Währung Ether.
NFTs: Wie läuft der Kauf ab?
- Schritt 1: Suche dir einen Marktplatz und einen NFT aus.
- Schritt 2: Installiere dir eine Wallet für den Kauf des NFTs.
- Schritt 3: Besorge dir die Kryptowährungen, mit der du das jeweilige NFT kaufen kannst
- Schritt 4: Kaufe den NFT vom Marktplatz deiner Wahl.
ETFs im Fokus
Schritt 1: Suche dir einen Marktplatz und einen NFT aus.
Ein NFT-Marktplatz ist eine digitale Plattform, auf der du NFTs kaufen und verkaufen kannst.
Der große Unterschied zu Aktien oder ETFs ist, dass NFTs einzigartig sind. Das heißt, dass du, wenn du einen NFT verkaufen willst, einen Käufer für diesen NFT finden musst, da es jeden NFT nur einmal gibt.
Käufer und Verkäufer finden im Rahmen einer Auktion, ähnlich wie bei Ebay oder mit einem Festpreisangebot eher wie bei Ebay-Kleinanzeigen virtuell zusammen. Der Marktplatzanbieter regelt das Finanzielle und verlangt dafür Gebühren.
Auf vielen Marktplätzen können Nutzer auch eigene NFTs minten, also selbst erstellen und verkaufen. Auch für diesen Service verlangen die Marktplätze Gebühren.
Auf den Marktplätzen wird der Preis des NFTs immer in der jeweiligen Kryptowährung und deren Wert in US-Dollar oder Euro angegeben.
Welche NFT-Marktplätze gibt es?
Die Auswahl der Marktplätze für NFTs steigt ständig. Hier kommt es auch darauf an, ob du nur NFTs kaufen möchtest oder auch anderes wie reguläre Kunst, da sich das Angebot der Marktplätze diesbezüglich stark unterscheidet.
Der größte, 2017 gegründete und damit älteste Marktplatz für NFTs ist Opensea. Hier findest du NFTs von der Ethereum-Blockchain und von Konkurrenten wie Solana.
Auf Opensea kannst du beispielsweise digitale Profilbilder, Kunst und Zubehör für NFT-Spiele, sogenannte Play-To-Earn-Spiele, kaufen.
Der Online-Marktplatz Nifty Gateway hat sich auf teure Verkäufe von NFTs spezialisiert, vor allem von bekannten Persönlichkeiten. Der Marktplatz verlangt Gebühren in Höhe von 15 Prozent, weit mehr als die übrigen NFT-Marktplätze.
Zu den bekanntesten Künstlern mit Kollektionen auf Nifty Gateway gehört der NFT-Artist Beeple. Er hat sein Kunstwerk, eine Collage aus 5.000 Bildern mit dem Titel „Everydays: The First 5000 Days“, über das Auktionshaus Christie's für im Jahr 2021 für 69 Millionen US-Dollar verkauft.
Schritt 2: Installiere dir eine Wallet für die NFT-Transaktion mit Kryptowährungen.
NFTs kannst du nur mit Kryptowährungen kaufen, nicht mit normalen Währungen wie Euro oder US-Dollar. Die einzige Ausnahme dieser Regel ist der Marktplatz Nifty Gateway.
Wenn du mit Kryptowährungen NFTs kaufen willst, musst du diese in einer Wallet speichern.
Eine Wallet ist quasi ein Depot für Kryptowährungen. Auch von der Bedienung ist diese ähnlich zu einem Onlinedepot.
Zu den Wallets, mit denen du im Web3 NFTs kaufen kannst, gehört beispielsweise der Klassiker MetaMask. Andere Kryptowallets sind unter anderem Brave oder Trustwallet.
Diese Wallets musst du selbstständig absichern, beispielsweise über eine Cold oder eine Hot Wallet.
In deinem normalen Depot kannst du nur die üblichen Finanzprodukte wie Aktien und ETFs und indirekte Kyptowährungsinvestments über ETPs halten.
Schritt 3: Besorge dir die Kryptowährung, mit der du das jeweilige NFT kaufen kannst.
Der Großteil der NFTs ist auf der Blockchain von Ethereum gespeichert. Um diese kaufen zu können, benötigst du also Ether in deiner Wallet. Gerade bei Ethereum sind allerdings die Gas Fees, also die Transaktionskosten für den Kauf, oftmals recht hoch.
Die Transaktionsgebühren von Ethereum-Konkurrenten wie Solana, Polkadot, Cardano oder Polygon und deren Blockchains sind weitaus günstiger.
Der Haken an der Sache: Es gibt dort nur eine kleinere Auswahl, da die Blockchain von Ethereum weiter der Platzhirsch ist.
Schritt 4: Kaufe den NFT vom Marktplatz deiner Wahl.
Wenn du dir einen NFT ausgesucht hast und diesen kaufen willst, musst du deine Wallet mit den Kryptowährungen mit dem jeweiligen Online-Marktplatz verbinden.
Kurz vor dem Kauf des NFTs werden dir dann nochmals separat der Preis der NFTs und die möglichen Transaktionsgebühren angezeigt.
Diese Gesamtkosten bestätigst du und der NFT wird auf dem Marktplatz unter deinem Profil und auf der jeweiligen Blockchain gespeichert.