Nicht mal für ein Jahr So viele Familien können sich kein Pflegeheim leisten

Rund 41 Prozent der deutschen Haushalte könnten die Kosten für eine stationäre Pflege eines Angehörigen nicht einmal ein Jahr lang aus eigenem Vermögen bestreiten. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die Finanzierung von fünf Jahren Pflegeheim mit dem Haushaltsvermögen wäre bei rund 59 Prozent aller Haushalte nicht möglich gewesen.
Etwas besser sieht das in der Gruppe der über 65-Jährigen aus. Schließlich hatten die Älteren am längsten Zeit, sich ein Vermögen aufzubauen. Sie werden auch im Schnitt am häufigsten pflegebedürftig. Fast drei Viertel dieser Haushalte hätten im Jahr 2017 die Kosten eines einjährigen Pflegeheimaufenthalts für einen Angehörigen aus eigener Kraft finanzieren können. Bei ihnen wurde zusätzlich zum Vermögen auch das Einkommen, also beispielsweise die Rente, bei der Auswertung berücksichtigt. Auch eine fünfjährige, stationäre Behandlung hätten noch gut zwei Drittel der Rentnerhaushalte stemmen können.


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Für die Studie wurden die Daten des Sozioökonomiaschen Panels (SOEP) aus dem Jahr 2017 verwendet. Damals lagen die durchschnittlichen selbst zu tragenden Kosten für einen Pflegeheimaufenthalt bei insgesamt 1.691 Euro monatlich. In diesem Betrag sind neben dem Eigenanteil an den Pflegekosten auch Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie der vom Pflegebedürftigen zu tragende Investitionskostenanteil berücksichtigt.
Da Familien mit pflegebedürftigen Mitgliedern möglicherweise bereits Teile ihres Vermögens für die Pflege aufgewendet haben, haben die Forscher ausschließlich die Haushalte berücksichtigt, in denen bisher keine pflegebedürftige Person lebt.