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Nicht nur Gold, das glänzt Silber liegt im Trend

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Nicht nur der Starinvestor sieht Potenzial beim Silber, auch wir von Philoro sehen gute Bedingungen für einen Preisanstieg. So sorgt der anhaltende Run auf Gold weiterhin dafür, dass sich der Silber-Markt verschlankt. Die Prägeanstalten, die den Großteil ihres Umsatzes mit Gold bestreiten, fokussieren sich noch immer auf die überbordende Nachfrage nach ihrem Hauptprodukt. Silberprodukte werden noch immer nachgelagert produziert.

Zudem sorgt das Corona-Virus weiterhin für eine Störung der Lieferketten im Edelmetallhandel: Mit der U.S. Mint, der Münzprägeanstalt der Vereinigten Staaten, kündigte jüngst ein großer Player an, die Produktion von Gold- und Silbermünzen aufgrund der Ansteckungsgefahr für die Mitarbeiter erneut zu drosseln. Zum anderen haben einige Silberminen coronabedingt geschlossen, so beispielsweise in Mexiko, einem der Hauptförderländer. Und die Zahl der Infektionen steigt in einigen Ländern, die für die Herstellung von Edelmetallprodukten entscheidend sind, erneut an. Bereits jetzt kommt es zu langen Wartezeiten bei Silberprodukten und erste Engpässe zeichnen sich ab.

Noch düsterer steht es um Platin und Palladium, die als Neuwaren auch bei großen Produzenten dieses Jahr so gut wie gar nicht mehr im Produktionsplan stehen.

 

Nicht nur der Engpass in der Produktion spricht für einen Preisanstieg. Wenn die Konjunktur wieder anzieht, wird auch das für einen Auftrieb beim Silber sorgen. Schließlich wandert mehr als die Hälfte des Weißmetalls in industrielle Anwendungen. Und die Aussichten sind vielversprechend: Silber findet zunehmend Anwendung in Technologien zur Energieumwandlung. Im Bereich erneuerbarer Energien kommt Silber aufgrund seiner ausgezeichneten Leitfähigkeit in verschiedensten Anwendung in der Elektromobilität, aber auch in der Photovoltaikindustrie zum Einsatz. Bereits 2017 verbrauchte die Automobilindustrie laut dem World Silver Survey 2018 rund 50 Millionen Unzen Silber – Tendenz steigend. Denn mit einem Anstieg der Elektromobilität wird auch Silber stärker gefragt. Der Tausendsassa Silber findet sich auch in Smartphones, Mikrochips oder in der Medizintechnik wieder. Es wird deutlich: Die technologische Zukunft braucht Silber – und das in großen Mengen.

Langfristig werden diese Nachfragequellen die Preise in die Höhe treiben. Daher rechnen wir damit, dass Silber in naher Zukunft die 30-Dollar-Marke in Angriff nehmen wird.


Über den Autor:
Christian Brenner ist Geschäftsführer der Edelmetallhändlers Philoro in Deutschland.

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