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Disruption als Anlagethema Nicht nur Tech-Unternehmen profitieren vom Tech-Trend

Nike-Schuhe
Nike-Schuhe: Der US-amerikanische Sportartikelhersteller nutzt den technologischen Fortschritt und ist daher im BNP Paribas Disruptive Technology vertreten. | Foto: imago images / VCG

Die Revolution begann 1982 im beschaulichen fränkischen Erlangen: Ein Forscherteam von der Universität Erlangen-Nürnberg und dem Fraunhofer-Institut für integrierte Schaltungen begann mit der Entwicklung eines Verfahrens, mit dem sich Audiodateien bei nur geringem Qualitätsverlust komprimieren lassen. Das Ergebnis war ein Dateiformat namens MP3 – und veränderte die globale Musikindustrie nachhaltig. Es legte den Grundstein für neue Dienstleistungen wie Apple mit iTunes und schließlich Streaminganbieter wie Spotify, die zunehmend den Markt eroberten: Lag im Jahr 2001 der Umsatz mit Tonträgern weltweit noch bei rund 23 Milliarden US-Dollar, sank er bis 2019 auf ein Fünftel davon. Streaminganbieter hingegen tragen mittlerweile mehr als die Hälfte zum Umsatz der globalen Musikbranche bei.

Das MP3-Format ist wie die Digitalfotografie, das Smartphone und der Onlinehandel eine disruptive Technologie. Es zeigt exemplarisch, wie einige Unternehmen von solchen Umwälzungen profitieren, andere hingegen ihr Geschäftsmodell verlieren. Das Ziel von Pamela Hagerty ist es, früh die Gewinner disruptiver Entwicklungen zu finden. Sie managt seit 2016 den BNP Paribas Disruptive Technology Fund und beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit Technologieaktien.

Der Fonds investiert in Unternehmen, die von technologiebedingten Veränderungen profitieren – blickt dabei aber über den Tech-Sektor hinaus: „Wir verfolgen einen Multi-Sektor-Ansatz. Dieser erlaubt es uns, quer durch die gesamte Wirtschaft nach den führenden Unternehmen von morgen zu suchen. Unsere Investments können aus allen Bereichen des Marktes kommen. Zurzeit ist der Fonds in den Sektoren Industrie, Gesundheit, Konsum, Finanzen, Energie und Technologie investiert“, sagt Hagerty. „Denn disruptive Technologien wirken sich in allen Branchen aus.“

Als Beispiel nennt Hegarty das Kreditkartenunternehmen Visa, das schon in den vergangenen Jahren vom Trend zum elektronischen Bezahlen profitiert hat und dies auch weiterhin tun dürfte. „Trotz der anhaltenden Weiterentwicklung im Zahlungsverkehr dürfte Visas Position in der globalen elektronischen Zahlungsinfrastruktur unangreifbar sein, denn hohe Eintrittsbarrieren schützen das Geschäftsmodell.“ Daneben gebe es im Gesundheitsbereich zahlreiche innovative Unternehmen, die mittels neuer Technologie beispielsweise den Blutzucker in Echtzeit überprüfen und über mobile Geräte wie Smartphones abrufbar machen. Möglich macht dies das Internet der Dinge – eines der vier großen Themen, die in Hegartys Fonds eine zentrale Rolle spielen.

Cloud-Computing mit erheblichem Wachstumspotenzial

Ebenfalls im Fokus steht Cloud-Computing. Diese Technologie hat das Potenzial, die Effizienz innerhalb von Unternehmen enorm zu steigern. Während Firmen früher gezwungen waren, in die Beschaffung, Pflege und regelmäßige Aktualisierung ihrer internen IT-Infrastruktur zu investieren, können sie nun die aktuellsten Technologien nutzen und nur das bezahlen, was sie tatsächlich nutzen (Pay-as-you-go-Finanzierung). So wird IT zu einer Betriebsausgabe, wodurch eine erhebliche Hürde für den Markteintritt und die rasche Expansion von Unternehmen beseitigt wird. Die Cloud ermöglicht es, die Produktion zu steigern, ohne hohe Investitionen in ihre IT-Infrastruktur tätigen zu müssen.

Es hat weniger als zwei Jahrzehnte gedauert, bis sich die Cloud aus dem Nichts zu einem Markt von rund 250 Milliarden US-Dollar entwickelt hat. Und der Trend geht weiter: Das Forschungs- und Beratungsunternehmen Gartner schätzt, dass er zwischen 2019 und 2022 um über hundert Milliarden Dollar und damit etwa 12 Prozent pro Jahr wachsen wird. Rund jedes vierte Softwareprogramm läuft derzeit in der Cloud – bis Ende 2023 wird es wahrscheinlich jedes zweite sein.

Der Fonds ist in diesem Bereich zum Beispiel in Infrastructure-as-a-Service-Unternehmen wie Amazon, Microsoft, Google oder Alibaba investiert, aber auch in Software-as-a-Service-Firmen wie die deutsche SAP oder in Cybersicherheit, etwa in CyberArk und Proofpoint. Zulieferer wie Cisco, die Cloud-Dienste erst ermöglichen, haben ebenfalls einen Platz im Portfolio.