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22 Fragen an Michael Kretschmer „Nicht ohne meine Yoga-Matte“

Motiviert sich mit dem Rocky-Balboa-Effekt
Motiviert sich mit dem Rocky-Balboa-Effekt: Michael Kretschmer von Pelargos Capital.
  1. Ihre erste prägende Erfahrung zum Thema Geld?

Zu meinem zehnten Geburtstag habe ich einen Ein-US-Dollar-Schein geschenkt bekommen. Der steht noch immer eingerahmt auf meinem Schreibtisch. Ich war fasziniert von dem Porträt George Washingtons und von dem Umstand, dass sich der Wert des Dollars gegenüber meinem Taschengeld kontinuierlich verändert

  1. Wären Sie nicht Fondsmanager geworden, wären Sie heute …

Zellbiologe. Ich hätte eine lange Liste an Experimenten, um den Einfluss von Umgebungsfaktoren auf molekularbiologische Prozesse in menschlichen Zellen zu testen

  1. Haben Sie ein berufliches Vorbild?

Charlie Munger. Ein brillanter Investor mit messerscharfen Analysen trotz seines hohen Alters

  1. Welche andere Persönlichkeit imponiert Ihnen oder fasziniert Sie?

Marc Cohodes. Ein aktivistischer Shortseller, dessen unermüdlicher Streit gegen Korruption schon so manchem betrügerischen Firmenchef das Leben schwer gemacht hat

  1. Welches Buch sollte jeder Fondsmanager gelesen haben?

Antifragilität“ von Nassim Taleb. Die Zukunft ist unvorhersehbar. Man kann aber als Investor mit hoher Sicherheit feststellen, ob ein Unternehmen fragil, solide oder anti-fragil ist. Anti-fragil bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Stress den Organismus, also das Unternehmen, weiter verbessert. Dieses Konzept ist maßgebend in unserer Risikomanagement-Philosophie.

  1. Wie motivieren Sie sich, wenn Sie mit Ihrem Fonds einmal hinter der Konkurrenz zurückbleiben?

1.200% Rendite in 20 Jahren?

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Mit dem Rocky-Balboa-Effekt: Enttäuschende Ergebnisse motivieren mich. Ich versuche dann, die Gründe dafür zu analysieren, um mich zu verbessern

  1. Und die Belohnung, wenn Sie alle anderen abgehängt haben?

Zufriedene Kunden und eine um eine Woche verlängerte Urlaubsreise

  1. Ihr bislang schönstes Erlebnis als Fondsmanager?

Ein Teil unseres Investmentprozesses besteht darin, dass wir Briefe an die Vorstände japanischer Firmen schreiben, in die wir investieren. Dort machen wir Vorschläge, wie diese ihre Corporate Governance verbessern können. Wenn eine Firma dann unsere Empfehlungen umsetzt und die Aktie entsprechend darauf reagiert, dann ist das ein verdienter Erfolg

  1. Welchem verpassten Investment trauern Sie noch heute nach?

Im Jahr 2013 habe ich Nintendo analysiert und entschieden, doch nicht zu investieren. Schade

  1. Worüber haben Sie sich in jüngster Zeit so richtig geärgert?

Über passive Investment-Strategien wie ETFs, thematische Baskets und Style Factor Investing! Diese Formen von Investieren scheinen günstig und werden als intelligent verkauft, haben aber eines gemeinsam: Sie haben keine Ahnung, was das eigentliche Unternehmen, an dem man als Miteigentümer beteiligt ist, tut. Und diese unwissenden Strategien machen einen Großteil der Preisbildung aus, was zu grotesken Kursbewegungen und Bewertungen führt

  1. Und wem würden Sie gern einmal gehörig die Meinung sagen?

Der japanischen Börsen-Aufsichtsbehörde. Es wird Zeit, dass Japans Unternehmen in puncto Professionalisierung dem Westen nachstreben

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