Nie mehr für lau Wie Servicegebühren das Beratergeschäft auf solide Füße stellen
Die Hilfe für andere Makler nahm bald so viel Raum ein, dass Süßengut das eigene Makler-Business an den Nagel hängte. Heute ist bei „Mission Service“ ein Viererteam am Werk. Für Abrechnungen holt man sich Hilfe von der Firma Finvoice.
Finvoice-Geschäftsführer Christoph Fuchs ist selbst ehemaliger Versicherungsvermittler. 2016, so erzählt er, habe er nach einer passablen Vorlage für die Abrechnung von Service-Gebühren im eigenen Unternehmen gesucht. Gerade mit Blick auf seine drei Untervermittler gab es dabei einiges zu bedenken. Seine Recherche habe nichts zutage gefördert, was irgendwie gepasst hätte, erinnert sich Fuchs. Auch diese Suche mündete schließlich in eine Unternehmensgründung. Finvoice hat heute rund 400 Vermittler auf seiner Abrechnungsplattform.
Wie viel lässt sich aus Vermittlersicht mit Servicegebühren hinzuverdienen? „1.500 bis 2.500 Euro zusätzlich pro Monat sind absolut realistisch“, nennt Fuchs als Hausnummer. Erfahrungsgemäß könne es auch viel mehr sein. Die Gebühren hingen im Einzelfall vom konkreten Kunden ab. Bei betreuten Privatpersonen könnten Vermittler üblicherweise 20 oder 50 Euro pro Monat aufrufen. Wenn Kunden ganz auf Services verzichten wollen, sollten sie allerdings auch diese Option haben, findet Fuchs.
Süßengut rät zu einem dreistufigen Modell, das er selbst in die Stufen „Basisleistungen“, „Comfort“ und „Premium“ unterteilt. Für Gewerbekunden ließen sich erfahrungsgemäß Beträge zwischen 50 und 250 Euro monatlich aufrufen. Vorteil: Dort sind Servicegebühren als Kosten absetzbar. Vermittler Weber wiederum rechnet vor: Wenn er Kunden einen Stundensatz von 240 Euro für Serviceleistungen in Rechnung stelle, klinge das zwar viel. Nach allen Kosten für Mitarbeiter, Büro, IT, Steuerberatung und anderes blieben ihm davon am Ende aber nur rund 50 Euro netto übrig.