Keine inflationsindexierten Anleihen mehr in Deutschland
In der Presse war das Thema kaum präsent: Nachdem Christian Lindner Ende 2022 ankündigte, dass Deutschland keine Anleihen dieser Art mehr auszugeben, folgte dann Ende 2023 die finale Entscheidung durch die Deutsche Finanzagentur, die dies bestätigte.
Lange Zeit ein gutes Geschäft
Über viele Jahre emittierte die Deutsche Finanzagentur inflationsindexierte Anleihen (sogenannte Linker). Eine im Jahr 2014 herausgegebene Anleihe hatte einen Kupon in Höhe von 0,5 Prozent mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2030. Der harmonisierte Verbraucherpreisindex, an dem sich die Anleihe orientiert, wandelte den Kupon zuletzt in rund 0,6 Prozent. Da die Inflation in dieser zeit niedrig blieb, half dies der Bundesregierung. Doch als die Inflation stieg, stiegen damit einhergehend natürlich auch die Kupons und die Kosten.
Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend
Höhere Kupons sind bei Anlegern zwar gefragt, aber Vorsicht: Denn wenn die Inflation steigt, reagieren Zentralbanken darauf normalerweise mit entsprechenden Zinserhöhungen, was wiederum Kursverluste bei Anleihen nach sich zieht. Der Kurs der Anleihe, die 2014 rausgegeben wurde, fiel beispielsweise um mehr als 20 Prozent.