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Niedriglöhne in Südostasien Legal, illegal – demnächst automatisiert

Am Sonntag gingen in der Millionenmetropole Yangon (Rangoon) in Myanmar Tausende Fabrikarbeiter auf die Straße, um für einen höheren Mindestlohn zu demonstrieren, der den gestiegenen Preisen Rechnung trägt und die Existenz sichert. In Malaysia setzen Millionen illegale Arbeiter die Löhne unter Druck. Dort häufen sich die Verhaftungen.

Myanmar mit Exportplus von 85 Prozent zum Vorjahr

Der Textilsektor boomt. Im Geschäftsjahr 2016/17 hat Myanmars Bekleidungsindustrie einen neuen Rekord eingefahren: Das Handelsministerium beziffert die Exporte auf umgerechnet mehr als 1,7 Milliarden Euro, ein Großteil der Ware geht nach Europa. Im Vorjahresvergleich ergibt sich ein Plus von mehr als 85 Prozent. Hochrechnungen gehen davon aus, dass sich die Exporteinnahmen bis 2020 verdoppeln könnten.  

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Myanmar liegt am Golf von Bengalen, umgeben von Thailand, Laos, der Volksrepublik China, Indien und Bangladesch. Bis 1948 in Abhängigkeit vom Vereinigten Königreich, stand Myanmar von 1962 bis 2011 unter einer Diktatur.

Seit der Öffnung Myanmars lassen dort westliche Textilkonzerne ihre Produkte für den Weltmarkt unter teils fragwürdigen Bedingungen produzieren – der Mindestlohn liegt in Myanmar bei 2,50 Euro pro Tag. An sechs Tagen pro Woche wird meist bis zu elf Stunden in den Fabriken gearbeitet. In weit mehr als 400 Textilfabriken werden rund 400.000 Arbeiter beschäftigt, vorzugsweise Frauen. Auftraggeber sind sowohl westliche Premium-Bekleidungshersteller als auch Billigketten.

Ein großes Problem des Staates ist der hohe Grad an Korruption. Myanmar belegte 2011 den vorletzten Platz von 183 Staaten, die in der Korruptionsstatistik der Organisation Transparency International erfasst sind.

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