LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 3 Minuten

Niedrigzins, Brexit & Co. Darum sind Schwellenländeranleihen besser als ihr Ruf

Manche Dinge passieren an der Börse immer wieder, ohne dass jemand nachdenkt. Als zum Beispiel die Briten am 24. Juni Goodbye zur Europäischen Union sagten, traten Investoren global auf die Risikobremse und verkauften. Unter anderem auch Anleihen aus Schwellenländern. „Das war nur ein Reflex“, stellt Viktor Szabo, Senior Investment Manager bei Aberdeen Asset Management, klar. Er hat inzwischen recht behalten – die Kurse stiegen wieder und schossen sogar weiter hinauf.

Denn für Schwellenländeranleihen – egal ob in Dollar, Euro und den eigenen Landeswährungen – gibt es alle möglichen Probleme, nur der Brexit gehört nicht dazu. Er wirkt sich allenfalls indirekt später aus.

Die vier wichtigen Brandherde sind die US-Geldpolitik, die Wirtschaft von China, die Rohstoffpreise und die eigene Wirtschaftspolitik. Bei allen vieren gab es zuletzt Druck, bei dreien lässt das aber nun wohl nach. Die US-Notenbank will mit weiteren Zinserhöhungen erst mal abwarten, was in Europa passiert. Das entlastet die Schwellenländer, weil nun doch nicht so viel Geld zurück in die USA zurückfließt wie zunächst befürchtet. In China sieht es nun doch erst mal nicht nach dem Untergang aus, die Geschichte mit dem wachsenden Mittelstand und dessen Kaufkraft läuft weiter. Es riecht nach moderatem Wachstum.

Die Rohstoffpreise haben sich stabilisiert und sind zum Teil sogar wieder deutlich gestiegen. Das hilft jenen Ländern, die außer Materialexporten wirtschaftlich nicht viel zu bieten haben. Die meisten sitzen in Lateinamerika. Für die eher rohstoffverbrauchenden Länder in Asien sind die Preise dagegen noch niedrig genug, um die Wirtschaften nicht abzuschnüren.

Tipps der Redaktion