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„Niemand würde derzeit Einzelhandelsimmobilien verkaufen“

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Kleine Städte ganz groß


Zugleich scheiden sich die Geister bei der Wahl der Zielorte für Investments. Zwar hat mittlerweile zwangsläufig die Risikobereitschaft zahlreicher Investoren wieder zugenommen, aber oft zögern sie noch vor Objektkäufen in Ober- und Mittelzentren.

Dabei gibt es häufig gerade dort noch Potenzial. „Hidden Champions“ wie zum Beispiel Augsburg, Heidelberg oder Würzburg drängen sich angesichts ihrer Leistungskraft, Ausstrahlung des City-Einzelhandels und hoher Werte in der Einzelhandelszentralität förmlich für Investitionen auf.

Bei entsprechend großem Einzugsgebiet sollten im Einzelfall zudem kleinere Mittelstädte in Betracht gezogen werden: Gerade hat die GfK analysiert, dass Städte wie Straubing, Passau, Weiden, Trier, Würzburg in Deutschland die höchsten Einzelhandels-Zentralitätskennziffern aufweisen – eine wichtige Erkenntnis für expandierende Einzelhändler sowie eventuell für potenzielle Investoren.

Ausblick

Während in Deutschland und anderswo klassische Warenhäuser vielfach nicht mehr die Wertigkeit und Attraktivität früherer Jahre genießen, ergibt sich für Geschäftshäuser und Fachmarktzentren ein weitaus günstigeres Szenario. Geschäftshäuser und Stadtteilzentren in den Frequenzlagen prosperierender Großstädte, das heißt stark frequentierten (Verkehrs-)Knotenpunkten städtischen Lebens, profitieren von hohen Passantenzahlen und damit hohem Einkaufspotenzial.

Für Fachmarktzentren etwa in Stadtrandlagen ist ein anderer Aspekt wichtig. Die hier angebotenen Güter des täglichen Bedarfs sind bei Weitem noch nicht so stark vom zunehmenden Online-Handel tangiert. Umso wichtiger für den langfristigen Erfolg ist aber auch hier Weitsicht beim Produkt-Mix sowie bei der Auswahl der Einzelhandelsmieter im jeweiligen Fachmarktzentrum.

Einzelhandels-Investoren blicken optimistisch in die Zukunft und verfolgen aufmerksam das Marktgeschehen, denn attraktive Objekte sind rar. Außerdem führen historisch hohe Rendite-Spreads zwischen Immobilienanlagen und Staatsanleihen zu einem vermehrten Kapitalzufluss in Immobilien-Investments.

Mehr denn je sind bei Investments ein langfristiger Horizont und positive Perspektiven gefragt. Die zunehmende Polarisierung in prosperierende Ballungszentren und Schrumpfungsregionen erfordert Weitblick und sorgfältige Analyse. Wie passt eine Handelsimmobilie im Hinblick auf ihre Lage, Größe, Ausstattung und Produktangebot in eine sich stetig verändernde Stadt von morgen und wird das Objekt vom zunehmenden Online-Handel tangiert? Hier gilt es, Chancen und Risiken von Megatrends sorgfältig zu analysieren.

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