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Noch immer im Banne von Ben Bernanke Fonds-Klassiker im Check-Up: Pictet Emerging Local Currency Debt

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2. Die aktuelle Positionierung

In den meisten Monaten des vergangenen Jahres hat Lue-Fong es vorgezogen, das Portfolio des Fonds defensiv auszurichten. „In den volatilsten Wochen – im August und September 2015 – hatten wir bei den Schwellenländerwährungen eine Untergewichtung von bis zu 33 Prozentpunkten, insbesondere bei Rohstoffexporteuren“, resümiert der Pictet-Manager. Die Duration hat er ebenfalls aktiv gesteuert und war in diesem Bereich zeitweise sowohl über- als auch untergewichtet. Lue-Fong: „Zwischenzeitlich haben wir die Untergewichtungen aber immer wieder merklich zurückgeführt, um von den vorübergehenden Erholungsphasen zu profitieren.“

Seit Jahresbeginn hat das Team die Duration weitgehend neutral gehalten und die Währungs-Untergewichtung auf 2 bis 10 Prozent reduziert. „Wir sind damit noch immer vorsichtig aufgestellt, aktuell stehen zudem stärker die einzelnen Länder-Nachrichten als die großen Marktbewegungen im Fokus“, so Lue-Fong.

Die Untergewichtung des Brasilianischen Real, der Türkischen Lira und des Polnischen Zloty hat der Pictet-Manager in den vergangenen Monaten beibehalten. Das Engagement in der chinesischen Währung Renminbi, deren Gewicht im August 2015 Jahres noch bei knapp 7 Prozent lag, hat er mittlerweile sogar komplett aufgelöst (siehe Grafik). Damit hat er sich wieder etwas seinem Vergleichsindex angenähert – dort spielt der Renminbi seit jeher keine Rolle.



3. Drei Fragen an Simon Lue-Fong


DER FONDS: Seit Sommer 2013 läuft bei lokalen Schwellenländer-Anleihen nicht mehr viel zusammen. Wie stehen die Chancen, dass es dort allmählich mal wieder aufwärts geht?

Simon Lue-Fong: Wir haben seit der berühmten Tapering-Rede von Ben Bernanke im Mai 2013 in der Tat eine schwere Korrektur auf diesen Märkten gesehen, die lediglich von kurzen Zwischenerholungen unterbrochen wurde. Für dieses Jahr erwarten wir allerdings steigende Kurse an den lokalen Anleihemärkten und bei den Währungen der Schwellenländer. Für übersteigerte Euphorie gibt es trotzdem keinen Grund: Die fundamentale Lage hat sich unserer Meinung nach allenfalls in Teilen stabilisiert. Die Skepsis gegenüber Schwellenländern könnte im Laufe des Frühjahrs möglicherweise sogar noch einmal zurückkommen. Wahrscheinlich wird das dann die letzte Runde des mehrjährigen Bärenmarktes sein.

Welche Länder und Währungen sind derzeit aus Ihrer Sicht attraktiv?

Wir schätzen die Situation in jenen asiatischen Staaten recht positiv ein, die die Wachstumsverlangsamung weitgehend ausgestanden haben. Auch eine Stabilisierung der chinesischen Wachstumszahlen sollte die positive Dynamik verstärken. Außerdem sind außer Malaysia alle asiatischen Index-Mitglieder Netto-Rohstoffimporteure, so dass sie von sinkenden Preisen im Rohstoffsektor profitieren.

Und wo sehen Sie derzeit die größten Risiken?


Sollten die Ölpreise wieder nach unten kippen, würden auch die Währungen von rohstoffexportierenden Ländern wieder stärker unter Druck geraten: Deshalb sind wir dort derzeit vorsichtig und gewichten beispielsweise den brasilianischen Real unter. Auch Russland wäre für den Fall belastet, dass etwa der Iran in den Markt eintritt und dass ein steigendes Öl-Angebot die Preise unter Druck setzt. Die politische Situation sehen wir in einigen Ländern kritisch, darunter in der Türkei und in Polen. Die Risiko-Temperatur ist insgesamt noch hoch, von neu erwachender Euphorie fehlt bislang noch jede Spur. Für den Rest des Jahres könnte der Trend allerdings etwas ermutigender verlaufen. Wir gehen davon aus, dass dann die ersten Indikatoren leicht höhere Wachstumsraten ankündigen und dass in vielen Ländern die Inflationsraten zurückgehen.

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