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Aktualisiert am 14.09.2016 - 12:20 Uhrin FondsLesedauer: 9 Minuten

Nordea-Geschäftsführer im Interview „Der Deutsche mit Durchschnittseinkommen ist von Beratung abgeschnitten“

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Würden Sie Ihr Haus als Nettoprofiteur der Niedrigzins-Phase betrachten?

Sauer: Ja, ich denke, mit unseren Absolute-Return-Produkten konnten wir den Anlegern das bieten, was sie gesucht haben: Unsere Produkte setzen Risikobudget fest, danach folgt die Renditemaximierung unter der gegebenen Bedingung. Die Folge: Stabile Renditen bei geringer Volatilität, also etwas Ruhe im Portfolio. Die Anleger suchen nach intelligenten Strategien für die anhaltende Niedrigzinsphase und fragen vor allem den Stable Return Fund und den Flexible Fixed Income Fund stark nach. Die Zuflüsse der letzten Jahre belegen den Erfolg der Strategien.

Quo vadis Aktienfonds: Der oft unter dem Titel „Große Rotation“ vorhergesagte starke Shift von Anleihen in Aktien ist bisher ausgeblieben. Wundert Sie das?

Sauer: Nein, denn dieser Shift führt eigentlich von allen Anlegeklassen hin zu Mischfonds.  

Ist der Sturm auf Aktien nur verschoben?

Sauer: Vielleicht bedarf es nicht gleich eines Sturms, ein gesunder Rückenwind wäre doch ein angemessener Start. Gleichzeitig müssten wir eine Abkehr von der Haltung sehen, immer nur eine einzige Lösung als Allheilmittel zu suchen. Auch wenn heutige Mischfonds und vermögensverwaltende Fonds im Grundsatz gut durchdachte Lösungen sind.

Nicht einmal 15 Prozent der Deutschen im Alter von über 14 Jahren besitzen Aktien oder Aktienfonds. Worauf führen Sie das zurück? Und wie müssen die Vertriebsansätze der Fondsbranche angepasst werden, um diesen Zustand zu ändern?

Sauer: Wir müssen mehr aufklären und vor allem das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen. Wie kann es sein, dass der deutsche Sparer sein Vermögen lieber mindert (nach Inflation) als in den Kapitalmarkt zu investieren? Wir müssen einfache, ehrliche und robuste Produkte anbieten.

Aber auch die Politik ist gefragt. Die starke Regulierung gräbt den Graben zwischen Anlegern und Produkten immer tiefer. Das ist sicherlich gut gemeint, die Art der Ausführungen ist aber zumindest fragwürdig. Will der Gesetzgeber, dass die Bürger mehr privat vorsorgen, so muss er den Bürger auch an die Hand nehmen.

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