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Nordea mit Ausblick für 2018 Drei Grafiken, die Investoren kennen sollten

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Rechnen Sie mit höherer Volatilität!

Wie oben erwähnt, ist die flachere Renditekurve in erster Linie Ausdruck einer strafferen Geldpolitik, die früher oder später eine Trendwende im Kreditzyklus einläutet. Die seit der großen Finanzkrise außergewöhnlich lockere Geldpolitik hat beste Voraussetzungen für niedrige Volatilität an den Märkten und in der Wirtschaft geschaffen. Mit der beginnenden geldpolitischen Wende dürfte das Volatilitätspendel im Jahr 2018 nun aber stärker ausschlagen. Auch hier hilft die Zinskurve zum Verständnis: Eine Verflachung der Kurve, also ein restriktiveres geldpolitisches Umfeld, könnte die Volatilität in allen Anlageklassen erhöhen (Grafik 2).

Vereinfacht gesagt, sind die Verflachung der Renditekurve und steigende Volatilität Ausdruck des späten Konjunkturzyklus. Das wiederum bedeutet, dass bestehende Makro-Trends zunehmend infrage gestellt werden. Entsprechend sind jetzt alternative Anlagestrategien gefragt, die flexibel vorgehen und die Auswirkungen einer potenziellen Trendumkehr abfedern oder sogar von einer solchen profitieren können. Hier kommen liquide Alternativen ins Spiel. Ihre niedrige Korrelation mit dem Gesamtmarkt sorgt für Diversifizierung, und in Kombination mit einem auf Risikoprämien konzentrierten Anlageansatz können sie sogar neue Ertragsquellen erschließen – und zwar in Zeiten, in denen hohe Bewertungen in allen traditionellen Anlageklassen niedrige Erträge erwarten lassen.

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Die zyklische Erholung, die 2016 einsetzte und seitdem nicht an Kraft verloren hat, führte weltweit zu einem extrem ausgeprägten Konjunkturoptimismus. Abzulesen ist dieser unter anderem am Stimmungsbarometer der Wirtschaft für den Euroraum (Grafik 3). Das hohe Konfidenzniveau bestätigt die Stärke des Zyklus, ist aber gleichzeitig auch ein typisch spätzyklisches Phänomen, das normalerweise einige Quartale vor der Trendwende im Konjunkturzyklus auftritt. Grund hierfür ist nicht zuletzt einer der Kernpunkte unserer Prognose für 2018: Die starke Erholung zwingt die Zentralbanken, frühere Stimuli zurückzunehmen und die Geldpolitik irgendwann zu straffen. Die US-Notenbank gibt in diesem Prozess deutlich die Richtung vor.

Ihre Entscheidungen könnten in diesem Zyklus sogar eine noch größere Rolle spielen als in früheren Zeiten, weil die geldpolitischen Stützungsmaßnahmen seit der Finanzkrise zweifellos einer der wichtigsten Motoren sowohl für die Märkte als auch für die Realwirtschaft waren. Ein Wegfall bzw. gar eine Umkehr dieser Stimuli ist, gelinde gesagt, einschneidend. Der große Optimismus ist in den nächsten Monaten oder sogar Quartalen kein Hinderungsgrund für weitere Kurssteigerungen von Risikopapieren. Er signalisiert aber doch, dass die Abwärtsrisiken mittelfristig zunehmen. Insofern ist jetzt womöglich ein guter Zeitpunkt, um in den Marktsegmenten, die 2017 außergewöhnlich gut gelaufen sind, Gewinne mitzunehmen.

Solange der Optimismus weiter zunimmt, kann den Anlegern nicht viel passieren. Sobald sich aber ein Abwärtstrend abzeichnet, ist Vorsicht geboten. Paradebeispiel: Der Ertragszyklus für Vermögenswerte, der die Wertentwicklung von Risikoanlagen gegenüber sichereren Anlagetypen misst, erreicht den Wendepunkt meist genau dann, wenn nach landläufiger Meinung rein gar nichts schiefgehen kann (Grafik 3).

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